Erstmal Sorry für den verspäteten Bericht, für den Dualjob als Fahrer und gleichzeitig Berichterstatter, bin ich glaub zu alt 🙂 Nein, Scherz beiseite, die letzte Woche war einfach ein wenig strange für mich. Hoffe ihr verzeiht mir.
Nun aber zum Wichtigen. Auf dem tollen Las Vegas Motorspeedway fand der dritte Lauf der Motorvison eSport eXtreme Series statt. Für Threewide df1 gingen Holger Klüner mit seiner #66 und ich, Joachim Krier, mit der #00 an den Start.
Da wir einige Crashes erwarteten und uns keine Top Qualizeiten zutrauten, beschlossen wir, während die Quali, lief besser noch eine Ziggi zu rauchen und von hinten zu starten.
Der Start verlief relativ sauber und überraschenderweise gab es rundenlang keine Caution. In der sechsten Runde hatten wir aber Riesendusel. Ich kämpfte mit der #33 Sven Albrecht und Klüner folgte uns. In Turn 2 sah ich meine Chance und setzte meinen Chevy neben Albrecht. Klüner hatte einen super Run und versuchte ebenfalls ganz innen an uns vorbeizufahren. Genau im threewidemoment streifte Albrecht die Wand und ich musste einen Schlenker nach links machen wo Klüner war. Um Millimeter verfehlten wir uns, während Albrecht uns dann ebenfalls um Millimeter hinten verfehlte als er ins Infield abflog. Eine Caution wurde dadurch nicht ausgelöst. Wir schnauften im Teamfunk durch und versuchten zusammen auf das Feld aufzuschließen. In Lap 12 kam es dann zur ersten Caution. Zusammen gings an die Pit um neue Schlappen, Sprit und ein Schluck Cola zu holen. Ich weiß nicht wie ich das dann geschafft habe und war doch überrascht das ich beim Restart dann schon auf Pos. 21 lag. Hinter den Leadlap eSport Kollegen André Wiegold und Stefan Kresin ging es dann weiter. Nicht sehr lange, denn schon auf der Backstretch sah ich vorne im Feld ein 4-5wide. Das geht nicht gut, dachte ich mir noch und schon überschlug sich ein Wagen und Rauch vernebelte die Strecke. Kresin vor mir und ich kamen sicher durch. Klüner kam auch gut durch, und wir bereiteten uns auf den nächsten Startversuch vor.
Der verlief erstmal besser als der vergangene, doch in Runde 24 wurde das Rennen wieder durch einen Dreher unterbrochen. Diesmal blieben viele natürlich draußen, weil die Reifen ja gerade mal eingefahren waren. So landete ich auf Pos. 13 und Klüner auf 16 zum folgenden Restart.
Nunja, sehr lange war auch dieser Greenrun nicht. Gerade, als ich Klüner vorbei ließ, krachte es vor uns in Turn 4. Gut für mich, weil einige mit Klüner an mir vorbei wollten. Diesmal gingen wir dann mit dem Feld an die Pit um uns wieder zu erfrischen. Auf Pos 17 für Klüner und 19 für mich ging es zum nächsten Restart.
Zwei Runden nach Green plötzlich wieder Chaos und Qualm vor mir. Ich sah wie sich im Infield ein Fahrzeug drehte und weiter vorn eins versuchte wieder auf die Strecke zu kommen. Deshalb ging ich leicht vom Gas und wollte nach rechts ausweichen. Doch da tauchte auf einmal Daniel Szewieczek auf. Er versuchte noch, zwischen der Wand und mir vorbeizukommen. Aber seine Rechnung ging nicht auf. Ich hatte keine Chance mehr zu reagieren und berührte ihn hinten links, worauf er sich dann nach links ins Infield verabschiedete. Doch das Rennen blieb trotz des ganzen Tummults unter Grün. Ich hatte bei dem Vorfall vorne rechts nun einen kleinen Schaden und musste doch ein paar Gegner ziehen lassen und hoffte auf die nächste Caution. Hier muss ich mal die klasse Zusammenarbeit mit Team Leadlap loben. Zusammen fuhren wir in der doch mal längeren Greenphase des Rennens und gaben nützliche Hinweise im Teamfunk. André Wiegold hatte einen super Stint und flog an uns vorbei wie eine Rakete. Ich hatte Spaß im Fight mit der #10 von Marcus Becker und meinem Teamkollegen Klüner.
Dann die Runde 49 des Rennens. Marcus Becker setzte sich innen neben Klüner und ging vorbei, ich kam gut hinterher und folgte Becker. Klüner war wohl überrascht, ” Wo kommst Du denn her ??” kam über den Funk. “Na von hinten” war meine Antwort und weiter vorne sorgte jemand für die nächste Caution.
Dann meine persönlich verrückteste Szene des Rennens, gut zu sehen in meiner Youtube Aufzeichnung ( Teil 2 ab minute 21:45 ).
André Wiegold, der wie bereits erwähnt einen tollen Stint hatte, hatte es wohl auch unter Gelb sehr eilig. Am Ende der Backstretch staute sich das Feld hinter dem Pacecar, Wiegold merkte dies wohl zu spät und fuhr zu schnell auf. Ich beobachtete wie er ins Infield auswich und sich dort dann drehte. Doch ein anderer fuhr ebenfalls zu schnell auf. Er fuhr dabei dann Stefan Kresin ins Heck, wenn ich mich recht errinere. Auch die #10 knallte beim Versuch auszuweichen in die Wand und stand plötzlich quer vor mir auf der Fahrbahn. Klüner und ich kamen gut durch und fuhren an die Pit. Ich nutzte die Gelegenheit und ließ auch meinen Chevy wieder geradeklopfen.
So starteten Klüner und ich um Pos 20 herum, um das chaotische Treiben im Feld vor uns zu beobachten. Schon während des Restarts war das ein unruhiges Getümmel vor uns, und Ausgang Turn 4 war es soweit. Rauch und gefühlte 100 drehende Autos vor uns. Also wohin nun? Da hilft nur die Wiese, das dachte auch Klüner direkt vor mir und wir fuhren gemütlich parallel zur Pitlane über das Gras und schafften es auf die Strecke zurück (ab minute 4:20 im Teil 3 meiner Aufzeichnung). An die Pit gingen wir nicht, denn wir überlegten, ob es nochmal zu einem One Lap Shootout kommen würde. Und ja es kam dazu. Der blieb auch unter green und wir konnten noch ein paar Plätze gutmachen.
Holger Klüner kam mit seinem Ersatzauto auf Platz 13. Ich folgte ihm und beendete auf Platz 14 das Rennen. Ich bin zufrieden, durch tolle Teamarbeit mit Leadlap eSports und drei “teamlosen” Fahrern, schafften wir es alle von ganz hinten bis in die Top 15. Glückwunsch auch an Stefan Kresin zum 12ten Platz.
Glückwunsch dann natürlich von uns allen an den “teamlosen” Benjamin Burmeister zum Sieg in Las Vegas.
Hier das Offizielle Video von Motorvision.TV:
Und der Link zum ersten Teil meiner Aufzeichnung:
Nächste Woche findet dann der nächste Lauf in Fontana statt…
Keep racing