Alain Mosqueron bereit für Titelverteidigung in der EuroNASCAR Club

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Credits: Nina Weinbrenner/Threewide

Im Winter 2018 bekam der Franzose Alain Mosqueron eine Einladung zum Drivers Recruitment Program der NASCAR Whelen Euro Series. Im französischen Fontenay Le Comte konnte er die Boliden der EuroNASCAR testen und überzeugte die Serienorganisatoren. Als Aufsteiger aus dem Kart bekam er für die Saison 2019 ein Stipendium für die EuroNASCAR Club und die Möglichkeit, die #99 des österreichischen Teams DF1 Racing zu fahren. In seiner Premierensaison im Automobilsport gelang es ihm direkt, den Titel zu gewinnen.

Die EuroNASCAR Club ist die dritte Division der EuroNASCAR und richtet sich vor allem an Fahrer, die wenig bis keine Erfahrung im Automobilsport haben. Bei den Läufen geht es nicht um Geschwindigkeit. Die Fahrer sollen in einem relativ gefahrlosen Umfeld die V8-Boliden fahren können um auszuloten, inwiefern ein Wechsel zur NASCAR für sie in Frage kommt.

Bei vier der sieben Rennwochenenden der NASCAR Whelen Euro Series ist die EuroNASCAR Club mit insgesamt 3 Sessions dabei. Für jede Strecke gibt es eine Richtzeit, die die Fahrer so exakt wie möglich fahren sollen, ohne sie zu unterbieten. Session 1 ist ein freies Training, um die Strecke kennen zu lernen. Session 2 und 3 sind die Wertungsläufe, die zusammen das Podium des Tages ausmachen.

Credits: Mario Schlimper / Threewide

Für Alain Mosqueron war seine erste Saison etwas ganz Besonderes, nicht zuletzt, weil es ihm gelungen ist, den Titel in der EuroNASCAR Club zu gewinnen. Beim Auftakt in Valencia war er besonders angespannt und aufgeregt. „Ich hatte kaum Erfahrung mit dem Auto, ich konnte es nur zweimal beim Drivers Recruitment Program in Fontenay Le Comte testen. Ich kannte die Strecke in Valencia nicht“, sagte Alain Mosqueron im Interview mit Threewide. Sein Ziel beim ersten Rennen war es, einen guten Eindruck bei seinem neuen Team DF1 Racing zu hinterlassen und keine Fehler zu machen. Mit Platz 5 und Platz 4 gelang ihm ein solider Start in seine erste NASCAR-Saison.

Beim zweiten Wochenende in Franciacorta konnte er sich mit Platz 3 und 4 auf den dritten Platz in der Gesamtwertung nach vorne arbeiten.

Nach 4 Monaten Sommerpause ging es zur dritten Veranstaltung nach Hockenheim. Für den Franzosen  war es, nach Valencia, das zweite Wochenende, was für ihn sehr aufregend war. „In der zweiten Session hatte ich ein Problem mit meinem #99 Camaro. Wir hatten Vortrieb verloren und ich musste das Auto abstellen. Auch der Funk hatte nicht mehr funktioniert. Als ich da abseits der Strecke stand, ging mir durch den Kopf, dass es das wohl jetzt mit dem Titel war“, erzählte der sympathische Franzose. „Das Team hat einen fantastischen Job gemacht. Was mich besonders beeindruckt hatte, nicht nur die Crew der #99, sondern auch die Crew der #66 hat geholfen, mein Auto wieder startklar zu bekommen. Das komplette Team hatte meine Chance auf den Titel gerettet!“ Mit Platz 2 und 5 holte er in der Tageswertung den dritten Podestplatz und konnte sogar einen Punkt auf Giovanni Trione, den Führenden in der Meisterschaft, aufholen.

Credits: Nina Weinbrenner / Threewide

Mit 8 Punkten Rückstand reiste Mosqueron zum Saisonfinale nach Zolder. „Ich war hochmotiviert. Vor dem Rennen hatte ich meinem Team DF1 Racing geschrieben, dass ich top vorbereitet und motiviert nach Zolder reisen werde und dass ich das Gefühl hätte, dass wir zusammen etwas Großes erreichen können“, erzählte Mosqueron. Sein gutes Gefühl bestätigte er auf der Strecke. In Session 2 war er nur 7 Tausendstel langsamer als die Richtzeit und verkürzte den Rückstand auf Trione auf einen Punkt. In der letzten Session fuhr Callum Cripps die beste Zeit vor einem überglücklichen Alain Mosqueron. Mit Platz 2 konnte er sich seinen allerersten Tagessieg sowie den Titel in der EuroNASCAR Club sichern. „Es war ein perfekter Tag! Ich denke, es war das beste Rennen meines Lebens. Ich war absolut fokussiert, ich wusste, dass ich Punkte gutmachen musste“, sagte Alain Mosqueron. „Das ganze Team hat extrem hart gearbeitet und mir ein sehr gutes Auto zur Verfügung gestellt. Es war ein großartiges Gefühl im Stadtzentrum von Zolder zum Meister gekürt zu werden. Das war einer der besten Momente in meinem Leben!“

Credits: DF1 Racing

Das zweite Highlight seiner Debütsaison war die Reise zu den NASCAR Awards in Charlotte. Zusammen mit Lasse Sørensen, Meister der EuroNASCAR 2, Teamchef Norbert Walchhofer, Mechaniker Marco Reimer, dem EuroNASCAR Pro-Meister Loris Hezemans, Teammitgliedern von Hendriks Motorsport, dem Meister der Challenger-Trophy Henri Tuomaala, dem Meister der Legends-Trophy Ian Eric Wadén sowie Jérôme und Anne Galpin hatte er ein unvergessliches Wochenende in Charlotte. Persönliches Highlight für Alain Mosqueron, der selbst großer NASCAR-Fan ist und jedes Rennen verfolgt, war der Besuch bei Hendrick Motorsports. „Ich bin ein großer Fan von Jeff Gordon, mit dem Besuch bei Hendrick ist für mich ein großer Traum wahr geworden! Ich habe es sehr genossen und werde es niemals vergessen!“ Auch die Preisverleihung selbst war ein unvergessliches Erlebnis für den Franzosen. „Die Awards und der rote Teppich waren absolut beeindruckend, ich habe es sehr genossen“, erzählte Mosqueron. „Ich möchte nächstes Jahr unbedingt wieder herkommen! Mein Ziel für 2020 ist es, den Titel in der EuroNASCAR Club zu verteidigen. Mein Ziel für die Zukunft ist es, als Meister der EuroNASCAR 2 nach Charlotte zurück zu kehren!“