Mit drei Davids versucht Front Row Motorsports am Sonntag, den positiven Short Track Trend beizubehalten. In Bristol jedenfalls, hat man gute Erinnerungen.
Wenn Front Row Motorsports am Donnerstag Nachmittag an dem riesigen Areal des Bristol Motor Speedway ankommt, dann dürfte die Vorfreude der drei Fahrer, der Pit Crews und des Team Owners sicherlich noch ein Ticken höher sein, als an den restlichen Sprint Cup Wochenende. Klar, die Vorfreude ist bei allen Beteiligten ein wenig höher, wenn es heißt, auf dem kleinen aber bissigen 0,533 Meilen Oval in Bristol, Tennessee, ein 500 Runden langes Rennen mit 43 hungrigen Piloten zu Fahren.
Doch bei Front Row Motorsports ist es eine andere Art der Vorfreude – ähnlich wie auf den Superspeedways, wo man im vergangenen Jahr ein grandiosen, schier unmöglich zu erscheinenden Doppelsieg feiern durfte, als die beiden Teamkollegen David Ragan und David Gilliland sich zusammen taten und die “big boys” des NASCAR Sprint Cup besiegten. Ein denkwürdiger Moment, in der so langen Saison. So darf man durchaus behaupten, dass es wohl ein opportunistisches Gefühl für alle Beteiligten des kleinen Hinterbänkler Teams ist, welches sich allerdings immer weiter nach vorne arbeitet.
Schließlich konnte man seit der Ankunft des Gen6 im letzten Jahr zwei tolle Bristol Rennen abliefern, die das Team während der TV-Übertragung in den Fokus rückte. TV-Zeit, die für solch ein kleines Team goldwert ist. Und wenn das Ergebnis am Ende auch passt, dann sind nicht nur die Sponsoren überaus zufrieden, sondern auch die Crew sowie die Fahrer, wenn sie sehen, dass man nach einigen Jahren harter Arbeit endlich Fortschritte sieht.
“Wir sind letztes Mal auf dem zwölften Platz gelandet, als wir nach Bristol aufgebrochen sind. Die Tage werden schon runtergezählt, um wieder nach Bristol zu reisen,” so David Ragan, der im Irwin Night Tools Rennen seinen Ford Fusion tatsächlich auf den zwölften Platz brachte.
Auch für seinen Teamkollegen David Gilliland, der ihn damals zum ersten Front Row Motorsports Sieg pushte, gehört Bristol “definitiv zu den Lieblingsrennen im Jahr”, der seine beste Platzierung (Platz 9) im Jahr 2008 noch mit Yates Racing feiern durfte.
Neu im Verbund ist dieses Wochenende ein weiterer David, der auf den Nachnamen Reutimann hört. Der durchaus bekannte Sprint Cup Fahrer wird an diesem Wochenende die #35 von Front Row Motorsports übernehmen und versuchen, sich für das Rennen zu qualifizieren. Was nicht einfach werden sollte, schließlich erwartet uns ein chaotisches Qualifiying auf der kleinen Strecke, wenn im ersten Teil über 46 Fahrzeuge versuchen eine gute Runde zu erwischen. Reutimann, der 2010 auf Platz 2 in Bristol fuhr, hofft nur das Beste:
“Das Qualifying wird auf jeden Fall wild. Es wird mein erstes Qualifying unter den neuen Regeln sein, doch es sah in den ersten Rennen recht spektakulär aus, so ist die Vorfreude natürlich vorhanden. Doch Bristol wird nochmal ein komplett anderes Kaliber sein,” so der 44-jährige. Einen richtigen Plan hat man allerdings nicht:
“Ich versuche einfach nicht zu viel darüber nachzudenken. Wir müssen einfach nur eine einzige gute Runden hinbekommen, um uns dann hoffentlich keine Sorgen mehr machen zu müssen.”
Alles in allem ist die Vorfreude und die Motivation bei den drei Davids in Überfluss vorhanden, wenn es heißt, gegen nahezu vierzig Goliaths im letzten wahren Kolosseum anzutreten. Ein Sieg ist natürlich trotz des guten Short Track Programm des Teams in weiter Ferne, doch es macht immer wieder Spaß zu zuschauen, wie ein kleines Team seine Lieblingsstrecken hat, auf der man gute Ergebnisse ernten kann. Man darf gespannt sein, wie das Team mit den Regeländerungen zu Recht kommt und ob man den positiven Trend auf dem Bristol Motor Speedway beibehalten kann.