“Viva Las Vegas” heißt es an diesem Wochenende wieder, wenn der Sprint Cup Tross in Richtung drittes Saisonrennen reist!
Nach dem Superspeedway Rennen in Daytona und dem flachen Einmeilen Oval in Phoenix, steht an diesem Wochenende ein sehr bedeutender Oval-Typ auf dem Kalender: Und zwar ein 1,5 Meilen Oval, welches besonders im Chase den Sprint Cup Kalender dominiert. Somit ist das 400 Meilen lange Rennen durchaus ein wegweisendes Rennen für die Teams und Fans, die endgültig beobachten können, welches Team seine Hausaufgaben über den Winter hinweg gemacht haben und Teams, die ein wenig nacharbeiten müssen.
Ebenfalls in der Wüste: Der Las Vegas Motor Speedway
Wie der Phoenix International Raceway liegt auch der Las Vegas Motor Speedway mitten in der Wüste, allerdings in Nevada und somit 300 Meilen (~480 km) vom letzten Austragungsort entfernt.
Das 1,5 Meilen Oval selbst, welches seit 1996 in Betrieb ist, wird seit 1998 vom Sprint Cup einmal im Jahr befahren. Zunächst hatte der Speedway ein Kurvenbanking von mageren 12°, was wenig Überholchancen und viel ‘single file racing’ bot. Nach einer großen Umbauaktion im Jahr 2007, hat die Strecke ein progressives Banking von 18°-20° in den Kurven, was ein packendes Side-by-Side Racing ermöglicht bzw. ermöglichen soll.
Die Vorsitzenden und die Ökonomie rund um den Speedway buhlen seit zwei, drei Jahren, um ein zweites Rennen im dichten Sprint Cup Kalender. Bruton Smith lies 2013 verlauten, dass er überlege das Charlotte-Chase-Rennen zu verlegen, wie zum Beispiel nach Las Vegas. Anscheinend waren dies allerdings lediglich kleinere Machtspielchen und es wuchs relativ schnell wieder das Gras über die ganze Sache. Dennoch: Der Las Vegas Motor Speedway ist durchaus wohl das attraktivste 1,5 Meilen Oval im heutigen Sprint Cup Kalender, schließlich dürfen sich die Betreiber über oft ausverkaufte Ränge freuen, was man von Charlotte, Atlanta und Co. ganz und gar nicht behaupten kann.
Neue Regeln, extra Training
Wie schon im letzten Jahr, dürfen sich die Teams und Fahrer in Las Vegas um extra Training freuen. Während 2013 das Gen6 der Grund zu solch ungewöhnlichen Maßnahmen war, sind es dieses Jahr die neuen Regeln für die 1,5 Meilen Ovale, die durchaus seine Zeit brauchen, bis die Teams die nötigen Kniffe lernen. In einer vierstündigen Trainingssession am Donnerstag (21:00 – 01:00 Uhr deutscher Zeit), welche nicht vom Fernsehen übertragen werden, können die Teams mit dem größeren Spoiler, der Eliminierung der maximalen Bodenfreiheit-Regel, sowie mit den Veränderungen an der Heckschürze rumtüfteln.
All die Veränderungen sollen das Überholen einfacher machen, in dem man versucht die Luftverwirbelungen für den Hintermann einzugrenzen – ein Phänomen, welches insbesondere die NASCAR seit Ende der 90er zu kämpfen hat. Man darf gespannt sein, ob sich die Tests im Winter und die zahlreichen Regeländerungen auszahlen – Las Vegas ist somit ein Rennen mit großer Bedeutung. Sowohl für die Teams, wie auch der NASCAR.
Die Busch-Brüder sind die Lokalmatadoren, doch sind sie auch Favoriten?
Ebenfalls große Bedeutung hat das Rennen für die beiden Busch Brüder; [highlight]Kurt Busch[/highlight] von Stewart Haas Racing und [highlight]Kyle Busch[/highlight] von Joe Gibbs Racing. Die beiden ruppigen Fahrer sind beide in Las Vegas geboren und aufgewachsen und somit hat der Las Vegas Motor Speedway durchaus einen hohen Stellenwert für die beiden Toppiloten. Während der jüngere Kyle vor fünf Jahren seinen ersten Las Vegas Sieg im Sprint Cup feiern durfte, wartet der Cup Champion von 2004, Kurt Busch, immer noch vergeblich auf den sicherlich ersehnten Erfolg in der Heimatstadt.
Beide haben einen durchwachsenen Saisonstart hinter sich und suchen nun nach der Magie der Lokalmatadoren. Wenn die beiden Busch Brüder in ihrer Heimatstadt anreisen, wird Kyle Busch sicherlich die Stärken des Toyota Camry von JGR auf den 1,5 Meilen Ovalen ausfahren und seinen vierzehnten Gesamtplatz versuchen zu verbessern.Während der Motorschaden in Phoenix seinen Bruder Kurt noch weiter nach hinten verbannt (P30), könnte dieser das von Harvick verliehene Momentum von Stewart Haas Racing nutzen und zeigen, was wirklich in der #41 steckt. Beide sind sicherlich Fahrer, die man auf der Rechnung haben sollte, auch wenn ich sie nicht als die Topfavoriten aufstellen würde.
Auch auf der Rechnung haben sollte man den Phoenix Sieger [highlight]Kevin Harvick[/highlight]! Mit jede Menge Momentum, Freude am Fahren und einer guten Las Vegas Performance in der Vergangenheit stellt der 39-jährige Familienvater auf alle Fälle eine Gefahr für die Konkurrenz dar. Ich wäre nicht sonderlich überrascht, wenn er an diesem Wochenende seinen ersten Vegas Sieg feiern würde.
Wenn man Joe Gibbs Racing schon anspricht (s. oben), sollte man sich auf jeden Fall auch zu Augen führen, dass das Toyota Team mit Abstand das erfolgreichste Team auf den so oft erwähnten 1,5 Meilen Ovalen im letzten Jahr war – insbesondere [highlight]Matt Kenseth[/highlight], der nach seinem Titelrun im letzten Jahr nun in sein zweites Jahr mit JGR startet und auf jeden Fall einer der Favoriten am Sonntag sein sollte. Schließlich gewann der Cup Champion von 2003 die Vorjahresausgabe des Kobalt Tools 400, knapp vor Hendrick Motorsports Pilot Kasey Kahne. Überhaupt ist der 42-jährige in Las Vegas gut aufgestellt, was die Statistik weiter unten noch einmal verdeutlichen wird.
Nicht außer Acht lassen darf man natürlich die Truppe von Hendrick Motorsports, die bekannter maßen ebenfalls ein starkes 1,5 Meilen Programm haben. Das man mit [highlight]Jimmie Johnson[/highlight] jede Woche rechnen sollte ist so sicher wie das Amen in der Kirche (4 Siege und die beste Durchschnittsplatzierung unter den aktiven Piloten lassen grüßen), doch auch Dale Earnhardt Jr. hat, wie jeder es wohl mitbekommen hat, derzeit eine guten Lauf. Ich bin guter Dinge für ihn, dass er diesen fortführen kann, wobei ich ihn nicht als Favorit für den Sieg erwähnen werde.
HMS Sorgenkind Nummer 1 ist, mit Verlaub gesagt “mal wieder”, Kasey Kahne, der traditionell in Daytona Pech hatte und wie die letzten beiden Jahren in Phoenix nicht wirklich nach vorne fahren konnte. Mit Las Vegas steht nun ein Oval an, welches ihm gut liegt, was die relativ gute Statistik auch wiederspiegelt. Man darf gespannt sein was der aus Enumclaw, Washington stammende HMS Pilot dieses Wochenende leisten kann. Für seinen Shop-Partner (HMS-Kunde: #48 und #88 teilen sich einen Shop, während die #5 und die #24 miteinander arbeiten) Jeff Gordon lief die vergangene Woche recht erfolgreich: Sein neuster Pepsi Werbespot schlug wie eine Bombe ein und auch sportlich konnte er mit einem fünften Platz in Phoenix glänzen. Ein früher Sieg würde besonders diesem Team gut tun, doch ob das in Las Vegas passiert, muss man abwarten.
Mich persönlich begeistert hat mich am vergangenen Sonntag das Dou von Penske Racing – Brad Keselowski und Joey Logano. Über das ganze Wochenende fuhr man wie ein altes Ehepaar gemeinsam auf der Strecke, was die gute Chemie zwischen den beiden jungen Fahrer zeigt. So verwunderte es einen auch nicht, dass die beiden auf Platz drei und vier auch wieder miteinander ins Ziel kamen und die gute Performance von Phoenix abrundeten. Diese Leistung heißt es zu wiederholen, doch dies könnte ein gutes Stück Arbeiten kosten, schließlich waren die 1,5 Meiler der Knackpunkt für die Fords im vergangenen Jahr. Hier muss man die Tests von heute (Donnerstag) und die Trainings abwarten, ob man dies über den Winter hinweg hinbiegen konnte. Gleiches gilt natürlich auf für die Jungs bei Roush Fenway Racing!
Alles in allem erwartet uns also ein spannendes Wochenende, welches den Weg für die nächsten Monate weisen könnte!
Das Wetter
Sonne satt! Kein einziger Regentropfen wird an diesem Wochenende in Las Vegas erwartet.
Sonstiges
- Gesamtergebnis
- Tippspiel
- MotorvisionTV sendet das Rennen wieder Live, ab 19:30 Uhr! Start wird gegen 20:15 Uhr erfolgen. Weitere Zeiten findet ihr in unserem TV Programm!