Team für Team arbeiten wir uns durch die Sprint Cup Garage und werfen ein Blick auf die kommende Saison. Was hat sich verändert und welche Aussichten hat das Team? Heute: Front Row Motorsports.
Was war das nur für ein Jahr für das Underdog-Team Front Row Motorsports (FRM)? Man erlebte nicht nur die beste Saison in der neunjährigen Geschichte des Teams aus Statesville, North Carolina mit den Gesamtergebnissen 26 und 28, sondern auch den ersten Sieg im NASCAR Sprint Cup. Und was für einer! In den letzten Runden des “nailbiters”, wie die Amerikaner so schön sagen, auf dem Talladega Superspeedway konnten sich die beiden Teamkollegen David Gilliland und David Ragan zusammen tun und die Konkurrenz von Roush Fenway Racing, Hendrick Motorsports und Co. schocken und einen Doppelerfolg feiern; Ragan gewann dabei zudem sein erstes Rennen seitdem ebenso überraschenden Sieg im Nachtrennen von Daytona aus 2011, als er noch für Roush Fenway Racing fuhr.
Doch nicht nur der Sieg und die Top 30 Platzierungen im Gesamtergebnis sind ein Grund zum freuen für das Team von Bob Jenkins. Diese Saison spürte man förmlich die tolle Chemie zwischen den beiden Davids – David Ragan und David Gilliland. Zwei sehr talentierte Fahrer die in ihrer bisherigen Karriere immer wieder Pech hatten und gute Cockpits verloren. Nun haben sie ihren Platz bei Front Row Motorsports gefunden mit dem sie auch recht zufrieden sind. Was sie auch sein dürfen, denn hier wird gerade was tolles aufgebaut meiner Meinung nach.
Auch sonst war die Performance auf den Superspeedways sehr stark, was uns automatisch zurück zu den neuen Chase Änderungen bringt. Sollte man wieder solch einen Erfolg in Talladega oder Daytona schaffen, so würde man sich sehr wahrscheinlich für den Chase in diesem Jahr qualifizieren. Natürlich könnte das Team dann nicht mit den anderen mithalten, doch die Qualifikation würde vermutlich weitere Sponsoren anlocken. Und was das bedeuten würde, kann sich jeder denken. Richtig, Geld! Und das Geld die (NASCAR)-Welt regiert ist ebenfalls jedem klar…
#34 David Ragan
Der 28-jährige David Ragan geht nun in das dritte Jahr mit Front Row Motorsports und die Ziele sind eindeutig: Alles aus dem Ford Fusion von FRM rausholen und die Performance Kurve weiter nach oben schrauben. Dies ist dem zweimaligen Sprint Cup Rennsieger in den letzten zwei Jahren gelungen und ich sehe keinen Grund warum man sich auch dieses Jahr nicht verbessern sollte. Die schon eben angesprochene Chemie zwischen ihm und seinem Namensvetter Gilliland stimmt, was in solch einem kleinen Mittelfeld Team von großer Bedeutung ist.
Die Stärken von Ragan mit Front Row Motorsports liegen eindeutig auf den Superspeedways und den Short Tracks. Mit einem zwölften Platz im Nachtrennen in Bristol konnte der aus Unadilla, Georgia stammende Ragan einen weiteren Achtungserfolg verbuchen. Nun muss man natürlich schauen, dass man die Performance auf den Superspeedways und Short Tracks hält und gleichzeitig auf den Intermediate Strecken wie zum Beispiel Charlotte, Kansas und Co. konstanter zu werden. Regelmäßig in die Top 20 zu fahren wird dieses Jahr vermutlich noch ein wenig zu viel sein, doch man ist auf einem guten Wege dort hin.
Finanziell ist das #34 Team recht gut aufgestellt. Wie schon im letzten Jahr hat man auch dieses Jahr wieder viele kleine Sponsoren die sich abwechseln um einzelne Rennen zu sponsern. Der größte Sponsor ist bisher ‘CSX Transportation’, eine amerikanische Eisenbahngesellschaft, mit vier Rennen. Hinzu kommen Sponsoren wie ‘Farmrich’, ‘safercar.gov’ und weitere.
#38 David Gilliland
Für David Gilliland zählt im Grunde genommen das Gleiche wie für seinen Teamkollegen Ragan. Seine Leistungen auf den SSW’s und Short Tracks waren in 2013 gut bis exzellent und nun gilt es, sich auf den 1,5 Meilern zu verbessern. Es wird schwierig, doch vielleicht bringen die neuen Reglements (so zum Beispiel die Verbannung von der Mindest-Bodenfreiheit) das Team weiter, indem sie etwas entdecken was die anderen Team nicht sehen. Die Chance dazu ist allerdings eher gering.
Mit ‘Loves Travel Shops’ (14 Rennen) und ‘Long John Silvers’ ist der Ford Fusion mit der Startnummer #38 gut aufgestellt und Gilliland selber freut sich laut eigenen Aussagen schon auf die Saison. Zudem fühlt er sich so gut wie nie zuvor vor einem Saisonbeginn, was nochmals die gute Chemie bei Front Row Motorsports unterstreicht!
Für das Daytona 500 versucht FRM übrigens noch mit einem dritten Wagen an den Start zu gehen. Die #35 soll von Eric McClure, Nationwide Series Pilot der #14, qualifiziert und gefahren werden. Im August letzten Jahres fiel er leider aufgrund einer akuten Nierenschädigung aus und musste einige Wochen ins Krankenhaus. Daraus resultierend hat der 36-jährige Fahrer angekündigt, nur noch einen Teilzeit Schedule in der Nationwide Series zu fahren und nach dieser Saison in der NASCAR aufzuhören.