Vorschau 2014: Chip Ganassi Racing

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Team für Team arbeiten wir uns durch die Sprint Cup Garage und werfen ein Blick auf die kommende Saison. Was hat sich verändert und welche Aussichten hat das Team? Heute: Chip Ganassi Racing.

Neues Jahr, neues Glück. So oder so ähnlich dürfte das Motto bei NASCARs Sorgenkind Nummer 1 Earnhardt Ganassi Racing in den letzten Jahren lauten. Während man 2009 und 2010 recht erfolgreiche Jahre hatte, verschwand die positive Performance im darauffolgenden Jahr und das Tief sollte sich auch 2012 wiederholen. Während man sich 2013 mit Hendrick Motorsports Power rüstete, konnte man den so sehnlichst erwarteten Aufschwung sehen, doch so wirklich richtig gut laufen sollte es letzten Endes dann doch nicht. Mit den Endplatzierungen 15 (Jamie McMurray) und 21 (Juan Pablo Montoya) durfte man zwar zufrieden sein, doch den Chase Ansprüchen seitens Chip Ganassi wurden diese Ergebnisse natürlich nicht gerecht.

Während man besonders bei dem Kolumbianer Jahr für Jahr einen Rundumschlag in der Crew vollzog, stand diesmal auf einmal überraschend der Fahrer selbst zur Debatte. Umso überraschender war dann die Ankündigung, dass der ehemalige Formel 1 Pilot in dieser Saison nicht mehr in der #42 sitzen wird. Dieser wanderte letztendlich zur IndyCar zurück, während das “Wunderkind” namens Kyle Larson dessen Platz einnehmen sollte – eine gewagter Schritt, doch vielleicht der richtige.

Anfang Januar gab man dann noch bekannt, dass man zurück zum alten Namen gehe und das “Earnhardt”, welches noch aus der Fusion zwischen Dale Earnhardt Inc. und Chip Ganassi Racing stammt, weggestrichen wird. Somit heißt das Team nun wieder offiziell “Chip Ganassi Racing with Felix Sabates”. Diese Änderung hat allerdings keinen Einfluss auf die Wagen, Fahrer, Partnerschaften mit DEI Fimen oder im Management. Wie die finanziellen Verhältnisse zwischen Ganassi, Sabates und der Witwe von Dale Earnhardt Senior, Teresa Earnhardt, aufgeteilt sind, ist nicht bekannt. Allerdings habe Teresa Earnhardt im täglichen Geschäft des Managements keine Aufgaben, wie schon die letzten Jahre auch, wie Felix Sabates Anfang Januar dieses Jahres erklärte.

#1 Jamie McMurray

Mit einem neuen Crew Chief namens Keith Rodden, der als Ingenieur von Hendrick Motorsports kommt, und seinen neuen, alten Sponsoren ‘McDonalds’, ‘Cessna’ und ‘LiftMaster’ möchte der Daytona 500 Sieger aus dem Jahr 2010 neu angreifen. Mit vier Top 5’s und neun Top 10’s konnte man sich im Vergleich zu 2012 auf jeden Fall steigern und nun besteht natürlich die Aufgabe auf dieser positiven Welle weiter zu reiten.

Auf Strecken wie Richmond, Dover, Martinsville und natürlich den Superspeedways konnte man gewisse Stärken bei McMurray wie auch seinem Ex-Teamkollegen Juan Pablo Montoya beobachten, die dann aber durch Fehler in der Box oder Materialfehler zu nichte gemacht wurden. Und genau das ist die Aufgabe für das gesamte Team: Konstanz. Man muss auf jedem Streckentyp mehr Konstanz rein bringen, damit man Anfang Herbst eine kleine Chance auf den Chase Einzug hat – doch dies sehe ich persönlich derzeit noch nicht. Dieses Jahr heißt es für McMurray ordentliche Leistungen zu liefern, vielleicht ein oder zwei Siege und seinem neuen Teamkollegen Kyle Larson gut in den Sprint Cup einzupflegen. Schafft man es Woche für Woche in die Top 15 zu fahren, kann man im nächsten Jahr vielleicht mal mit dem Chase liebäugeln.

#42 Kyle Larson

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Nicht nur ein neuer Fahrer, sondern auch ein neuer Look! – (c) Luca Gambassa

Diskussionen über Diskussionen gab es, als Nationwide Rookie Kyle Larson als offizieller Nachfolger vom erfolglosen kolumbianischen Ex-Formel 1 Piloten Juan Pablo Montoya vorgestellt wurde. “Viel zu früh!!”, “Der Kerl wird überschätzt”, bis zu “Das wird ein zukünftiger Champion” (letzte Aussage stammt von meiner Wenigkeit: => “Kyle Larson – Der zukünftige Cup Champion“) durfte man teilweise hören bzw. lesen. Was es wird? Das wird uns die Zeit verraten.

Dieses Jahr allerdings heißt es aber erst einmal alles kennen zu lernen und sich an die hohe Leistungsdichte zu gewöhnen, die er so bisher noch nicht kennen gelernt hat. Doch in seinen vier Sprint Cup Auftritten aus dem letzten Jahr konnte er gute Leistungen zeigen und wäre mehrmals in die Top 20 oder gar in die Top 15 gefahren, hätte das (schon oben angesprochene) Material gehalten. Diese Rennen zeigten natürlich das der 21-jährige Larson Fahren kann, doch auch hier muss man natürlich einlenken und sich die Frage stellen: Schafft er diese Leistungen über das gesamte Jahr lang zu halten? Man darf auf jeden Fall gespannt sein.

Seine eigenen Ziele für diese Saison sind bekannt. So meinte der aus Kalifornien stammende Kyle Larson während seiner Präsentation gemeinsam mit seinem Chef Chip Ganassi, das man an jedem Sonntag unter den Top 15 in der Ergebnisliste stehen möchte. Ein Ziel das nicht einfach werden dürfte, doch gleichzeitig eines, welches man dennoch schaffen kann. Ob der junge Mann es schafft, muss man natürlich sehen. Die Zeit wird es uns verraten, doch jeder sollte immer bedenken das dies seine erste Sprint Cup Saison ist und ausschließlich zum Erfahrung sammeln dient.