Am Dienstag Abend gab es die offizielle Pressekonferenz: Kurt Busch belegt ein viertes Stewart / Haas Racing Team. Nun stellt sich natürlich die Frage: Warum nicht für Ryan Newman?
Wie wir schon am Montag berichteten, wechselt der Sprint Cup Champion aus dem Jahre 2004 Kurt Busch zu Stewart / Haas Racing nach dieser Saison und beendet somit sein Engagement bei dem Ein-Wagen Team Furniture Row Racing, welche sich nun ebenfalls einen neuen Fahrer suchen müssen. Doch hieß es laut Tony Stewart nicht noch in New Hampshire, dass die Organisation nicht so weit sei, ein viertes Sprint Cup Team zu stellen? Schließlich wechselt auch Kevin Harvick, bisher bei Richard Childress Racing angestellt, zu dem Championship Team aus dem Jahre 2011. Egal wie man es dreht und wendet: Ryan Newman ist in dieser Story der Verlierer.
Doch die gesamte Story rund um Stewart-Haas Racing, Ryan Newman und Kurt Busch ist verzwickter als es einem auf dem ersten Blick erscheint, denn die Pressekonferenz entwickelte sich von einem müden “Frage-Antwort”-Spiel zu einer wahren Überraschung. Wie der Name der Organisation schon zeigt, hat das Team zwei Owner. Einmal Tony Stewart der selber aktiv ist und Gene Haas, ein Unternehmer der anfangs ordentlich Geld in das Vorhaben von dem dreimaligen Sprint Cup Champion Stewart pumpte, was sich natürlich schon längst ausgezahlt hat. Bisher war es so, dass sich der gewisse Gene Haas eher im Hintergrund aufhielt und Tony Stewart die Verträge unter Dach und Fach brachte, sowie mit der Öffentlichkeit sprach. Doch dies sollte sich heute bzw. der Kurt Busch Deal ändern.
Das Team probierte schon letztes Jahr sich mit Kurt Busch einig zu werden, doch es scheiterte und Kurt Busch wechselte von Phoenix Racing in das nächste Mittelfeld Team – Furniture Row Racing. In Indianapolis dieses Jahres wurde dem Co-Owner Gene Haas hellhörig, dass Kurt Busch nach dieser Saison zu haben sein könnte und der Geschäftsmann war bereit Busch zu sponsorn, schließlich hat Haas mit “Haas Automotive” ein international angesehenes Unternehmen. Außerdem hat Kurt Busch Sponsorprobleme, durch seine etlichen Eskapaden in den vergangenen Jahren. Gene Haas konnte Kurt Busch so schnell zur Unterschrift bringen, dass Haas mit Tony Stewart nicht vernünftig reden konnte, da dieser sich von seinem schweren Sprint Car Unfall ausruhte und die Tage zu Hause verbrachte.
“Ich hatte nicht so wirklich die Chance mit Tony darüber zu reden, da er zu diesem Zeitpunkt so gut wie mit keinem geredet hatte. Also händelte ich das alleine und überschritt vielleicht meine Autoriät ein wenig,” so Haas auf der Pressenkonferenz.
Als Haas nun endlich mit Stewart gesprochen hatte, meinte “Smoke” noch, dass Haas warten sollte und das das Team “noch nicht so weit sei”. Doch da war es schon zu spät, schließlich hatte Kurt Busch den Vertrag schon unterschrieben.
“Ich habe nicht daran gedacht, dass Tony Stewart sauer werden könnte, aber er wurde es.”
Und Tony Stewart hat nicht unrecht: Der gesamte Shop in North Carolina von Stewart / Haas Racing ist nicht auf vier Teams ausgelegt und somit muss nun ein komplett neues Gebäude angebaut werden und auch neues Personal muss nun bis zur neuen Saison aufgenommen werden. Spätestens im Sommer des nächsten Jahres soll der Anbau fertig sein, doch bis dahin gilt es schön eng zusammenrücken.
Doch warum nicht Ryan Newman?
“Ryan war ein exzellenter Rennfahrer und war nun fünf Jahre bei uns. Ich denke, er hat bei uns einen großartigen Job geleistet…, doch zu einem Zeitpunkt werde ich der Sponsor sein. Ich wollte einfach eine Veränderung und eine Chance was anderes zu machen. Ich denke nicht, dass das was schlechtes für Ryan aussagt. Das alles gibt mir die Chance, ein Sponsor in der NASCAR zu sein.”
Doch man darf es nicht komplett falsch verstehen: Auch Tony Stewart wollte immer, dass Stewart-Haas Racing eines Tages ein Vierwagen-Team wird, doch er wollte es nicht im nächsten Jahr werden. Dennoch hat er schließlich sein Okay gegeben und ist von der Idee mit Kurt Busch angetan.
“Ich habe einen enormen Respekt für Kurt’s Talent und Entschlossenheit. Kurt hat viel Wissen und ich bin überzeugt, dass er damit Stewart-Haas Racing weiterbringen wird.”
Aber trotzdem hat die ganze Geschichte einen faden Beigeschmack bei Stewart-Haas Racing hinterlegt und man sollte sich vielleicht mal im Winter zusammensetzen und sich fragen, wie man solche wichtigen Entscheidungen in der Zukunft gemeinsam händelt…