Das Rennen konnte ohne Regenunterbrechung über die Bühne gebracht werden und die geduldigen Zuschauer vor Ort, wie auch am Fernsehen konnten ein hitziges Rennen erfolgen. Einmal mehr konnte Matt Kenseth durch einen geschickten Reifenpoker in die Victory Lane fahren.
Joe Gibbs Racing Neuling Matt Kenseth ist weiterhin auf Meisterschaftskurs! Mit einem Sieg in Kentucky konnte sich Kenseth seinen vierten Saisonsieg schnappen und ist somit die gesetzte Nummer 1 am Chase Anfang, falls sich die Siegverteilung in den letzten neun Rennen vor Chicagoland nicht ändert. Doch das der JGR Pilot dieses Rennen gewinnt, hätte man wohl während dem Rennen nicht vermutet.
Dale Earnhardt Jr. führte das 43er Wagen Feld zu der grünen Flagge auf dem Kentucky Speedway, verlor allerdings die erste Position noch in der selben Runde an Roush Fenway Pilot Carl Edwards, was bis zu der ‘Competition Caution’ in Runde 30 (aufgrund der Regenfälle am frühen Mittag) auch anhielt. Fanliebling Earnhardt Jr. konnte sich die Führung erstmals wieder durch einen 2-Reifen Stop an sich reißen, doch auch das hielt einmal mehr nicht lange an. In Runde 37 verlor Denny Hamlin sein komplettes Gummi in Turn 1, welches genau in dem Moment als die Führenden auf die Strecke rollte und Dale Earnhardt Jr.’s Front bzw. Splitter traf, auch Jimmie Johnson wurde getroffen. Letzterer hatte allerdings keine Probleme zu vermelden, ganz im Gegenteil bei Junior, dessen Splitter nicht mehr korrekt war und somit nicht mehr den Speed haben konnte wie vor der Kollision. Am Ende sollte es dennoch noch der elfte Platz werden.
Auch der anschließende Restart in Runde 43 sollte für Aufregung sorgen. Im Eifer des Gefechtes verlor Kyle Busch in Turn 2 die Kontrolle nach einer minimalen Berührung mit Hendrick Motorsports Pilot Jeff Gordon. Wieder kam das Pace Car auf die Strecke um den Führenden Jimmie Johnson und das restliche Feld einzufangen, doch auch der nächste Restart sollte nicht von schlechten Eltern sein. Dieser wurde in Runde 47 ausgeführt und schon zwei Runden danach gab es dann den größten Unfall des Abends. Kurt Busch versuchte den Sprint Cup Champion Brad Keselowski auf dem Apron auf der Start/Ziel Geraden zu überholen, doch aufgrund der vielen Bodenwellen und Bindemittel verlor Kurt Busch leicht die Kontrolle und berührte Keselowski leicht am Heck. Dieser versuchte den Wagen noch unter Kontrolle zu bekommen, schlidderte aber quer durch Turn 1 und erfasste seinen Markenkollegen Greg Biffle, Dave Blaney sowie Travis Kvapil.
Danach folgte eine Rennunterbrechung das Keselowskis Penske Ford einige Flüssigkeiten verlor, die zunächst von der Strecke entfernt werden mussten. Währenddessen konnte Kasey Kahne erwartungsgemäß einige Plätze von der 21. Startposition gut machen und schien einmal mehr ein guten Wagen zu haben, auch Jeff Burton schien relativ schnell gewesen zu sein, wo er doch schon zwei Durchfahrtsstrafen aufgrund zwei Geschwindigkeitsübertretungen in der Box aufgebrummt bekam. Am Ende spielten allerdings beide keine Rolle. Nach dem Restart wurde es dann ruhiger und das 400 Meilen Rennen fand seinen Rhytmus, speziell Jimmie Johnson der sein Rennen wieder dominant an erster Stelle verbrachte.
Richtig spannend wurde es dann erst wieder in den letzten ~30 Runden. Michael Waltrip Racing’s Mark Martin Ersatz, Brian Vickers, bog aufgrund eines Reifenschadens auf Platz fünf liegen in die Mauer von Turn 3 ein und löste somit eine weitere Caution aus. Nun kam Matt Kenseths Chance: Er stoppte lediglich für Sprit, während der Leader Jimmie Johnson und die anderen Fahrer sich für einen Stop mit zwei neuen Reifen entschieden. Die #20 Crew nahm sich die alte NASCAR-Weisheit (“Clean Air is King”) zu Herzen, schließlich funktionierte dies schon in Las Vegas als Kenseth mit älteren Reifen den heranstürmenden Kasey Kahne hinter sich lassen konnte. Kahne musste übrigens an das Ende des Feldes aufgrund einer Speeding Penalty, kämpfte sich aber zum Schluss noch auf den elften Platz vor.
Der Restart erfolgte, doch auch dieser sollte turbulent werden. Der bisher so dominante Jimmie Johnson verlor die Kontrolle über sein Chevrolet SS in Turn 1 und legte eine 360 Grad Drehung ohne Mauerkontakt hin. Somit musste er sich zu seinem Teamkollegen Kasey Kahne ans Ende des Feldes gesellen, doch auch er kämpfte sich zurück und wurde am Ende immerhin neunter, direkt hinter seinem Teamkollegen Jeff Gordon.
Den finalen Restart sollte Kenseth ebenfalls gewinnen und fuhr ohne weitere Gefahren relativ gemütlich als erster durch das Ziel. Eine kleine, positive Überraschung schaffte Jamie McMurray mit seinem zweiten Platz den er sich noch gegen Clint Bowyer in den finalen Runden erkämpfte. Die Top 5 komplettierten Joey Logano und Kenseths Teamkollege Kyle Busch.
Auch erwähnenswert:
- Denny Hamlin musste einen weiteren, harten Unfall verkraften. In Runde 148 von 267 erlitt sein Toyota Camry ein Aufhängungsschaden und Hamlin fuhr hart in die Mauer ausgangs Turn 4. Das Rennen für ihn war beendet, wie auch der Chase. Doch was viel wichtiger ist, dass es ihm gut geht, denn er verspürte beim Aussteigen erneut Schmerzen im Rücken. Nach einigen Minuten, die er im Medical Care Center verbrachte, ging es wieder.
Nächste Woche geht es dann auf den Daytona International Speedway für die traditionelle ‘restrictor-plate’-Schlacht im Sommer. Eine ausführliche Vorschau findet ihr natürlich wie gewohnt im Laufe der Woche!