AJ Allmendinger konnte am vergangenen Samstag das verrückte Nationwide Series Rennen in Road America gewinnen. Doch letztendlich war es mehr als ein normaler Sieg.
AJ Allmendinger. Verlogen? Verraten? Betrogen? Ob es wirklich nur “verunreinigte Lebensmittel” waren oder doch gezielter Konsum von Amphetamine? Wir werden die Wahrheit wohl nie erfahren, was in den Tagen vor dem Daytona-Sommerrennen vor fast einem Jahr passiert ist. Sein gutes Image hat der US-Boy auf jeden Fall “damals” verloren und auch ich habe deutlich an Respekt an ihm verloren, doch das tut nichts zur Sache.
Als er seinen Job bei Penske Racing verloren hat, schien seine junge NASCAR Karriere die gerade erst so richtig in Fahrt kam schon vorbei zu sein. Doch seine wahren Freunde hat er im harten NASCAR Business nicht verloren. James Finch hat ihm 2011 und auch dieses Jahr einige Rennen im Phoenix Racing Chevrolet ermöglicht und auch Roger Penske verlor nicht das Vertrauen in seinen Fahrer, denn die Suspendierung Allmendingers war unausweichlich, allein wegen dem Image vom Penske-Sponsor Shell. Er ermöglichte ihm dieses Jahr ein paar IndyCar Rennen, darunter sogar eines der größten Autorennen auf der Erde, dem Indianapolis 500.
Am vergangenen Samstag war es dann soweit. AJ Allmendinger fuhr zum ersten Mal nach seiner Suspendierung vor dem Coke Zero 400 in Daytona 2012 wieder ein NASCAR Rennen für Roger Penske persönlich, zwar nicht bei den großen Jungs im Cup sondern in der Nationwide Series, was seine Leistung und das Vertrauen von Penske in ihm nicht schmälert. In der Qualifikation in Road America konnte sich ‘Dinger’ dann auch prompt die Pole gewinnen und spätestens dann wusste man: Er kann gewinnen.
In einem fast fehlerlosen Rennen von Allmendinger an der Spitze ging es weiter hinten wie immer eigentlich zur Sache. Es wurde geschoben, gedrängelt, gekämpft. Ein normales Road America Stockcar Rennen eben. Nur Billy Johnson, welcher in der #16 für Roush Fenway Racing fuhr, gefährdete ein paar Mal den Sieg von AJ Allmendinger und sie rangelten sich sogar. Nach einem sehr harten Manöver von Billy Johnson an Allmendinger, packte letzterer ein wenig später nach einem Restart sogar den Payback gezielt aus und dies recht erfolgreich. In Runde 55 war es soweit und Allmendinger überquerte die Ziellinie als erster.
Was dann folgte ging unter die Haut. Jubelschreie und ein toller Burnout gab es noch auf der Strecke, doch die eigentliche tolle Szenerie kam erst noch. Die Victory Lane. In dieser gab sich AJ Allmendinger ungewohnt emotional. Er kämpte sichtlich mit Freudenstränen und bedankte sich am Ende mit einem Kuss auf die Kamera an seinen Chef Roger Penske. Auch war es sein erster Sieg überhaupt in einem NASCAR Rennen. Seine Karriere nimmt wieder Fahrt auf, nachdem er fast alles verloren hatte. Man darf gespannt sein, wie sich diese Story weiter entwickelt.