Nach Michigan erfolgt wie schon in den letzten Jahren das erste Road Course Rennen im sonnigen Kalifornien. Was machen Juan Pablo Montoya und Marcos Ambrose?
Die NASCAR ist natürlich auf den Ovalen beheimatet und die Wagen sind auf Ovale spezialisiert, nicht etwa auf Rechtskurven. Doch genau dieses „Problem“ macht die Rundkursrennen der NASCAR meistens spannend und spektakulär. An diesem Wochenende findet nämlich das erste Road Course Rennen von insgesamt zweien in dieser Saison statt und wie all die Jahre zuvor macht auch dieses mal Sonoma den Anfang. Es ist nur die Heimatstrecke der beiden Kalifornier Jeff Gordon und Jimmie Johnson, sondern auch mit die schwierigste im ganzen Kalender.
Der „Sonoma Raceway“ im gleichnamigen Ort im sonnigen Kalifornien von Amerika ist einer der anspruchsvollsten Kurse im ganzen Sprint Cup Kalender. Der 2,52 Meilen lange Kurse, dies entspricht in etwa 4 Kilometer, ist besonders mit den schweren. und der dadurch entstehenden Trägheit, Stockcars sehr schwierig da das Layout sehr kurvig und bergig ist. Auch mit Bodenwellen geizt der Rundkurs in der Nähe von San Francisco nicht. Für die Piloten bedeuten die Gegebenheiten ein langes und schwieriges Rennen, in denen sie zu jedem Zeitpunkt 100%ig konzentriert sein müssen.
Ebenfalls in Kalifornien ansässig sind die beiden Hendrick Motorsports Piloten Jeff Gordon und Jimmie Johnson. Sonoma ist praktisch die Heimatstrecke für die multiplen Sprint Cup Champions und für Gordon war es einst der einzige Ort, in dem er Jubelrufe entgegenkommen konnte. Auch hat Jeff Gordon seine eigenen Weinberge ganz in der Nähe für seine, logisch, eigene Weinkette. Ein Sieg würde hier in Sonoma natürlich zum richtigen Zeitpunkt kommen, wo er doch zur Zeit mehr oder weniger in einem sehr tiefen Loch seiner Karriere steht. Doch so einfach wie es für ihn in den 90er Jahren war, ist es lange nicht mehr.
In den 90er Jahren wurden die beiden Rundkursrennen in Sonoma und Watkins Glen als zwei kleine, unwichtige Spaßevents angesehen. Oftmals bestand fast das halbe Feld aus „road course ringer“, so die Bezeichnung für Rundkursspezialisten, die extra nur für die beiden Rennen angeheuert wurden. So schaffte es Jeff Gordon, der eindeutig ein Talent für die Rundkurse hat, sogar sechs Rundkurs Rennen in Folge ungeschlagen zu bleiben. In Sonoma stehen ihm ganze fünf Siege und eindutzend Top 5’s auf dem Konto, allerdings aus längst vergangenen Tagen. Sein letzter Sieg in Sonoma ist aus dem Jahre 2006.
Und genau diese, einfach Statistik zeigt, dass sich einiges im Sprint Cup (im Hinblick auf die Rundkursrennen) geändert hat. Nur noch wenige Teams setzen auf „Rundkursspezialisten“ wegen zwei ganz einfach Gründen. Erstens ist die generelle Leistungsdichte im Sprint Cup so enorm gestiegen, dass man sich die „Spaß-Moral“ selbst auf den Rundkursrennen nicht mehr leisten darf und zweitens ist jeder aktueller Fahrer ein geschulter Rundkursfahrer, was die Leistungsdichte speziell auf den Rundkursrennen vergrößert hat. Hier gibts widerum eine weitere simple Statistik: In den letzten 11 Rennen (= 11 Jahre) gab es 11 verschiedene Sieger in Sonoma!
Doch natürlich gibt es auch in Sonoma einen Favoritenkreis, der sich allerdings komplett von den anderen wöchentlichen Favoriten abhebt. An erster Stelle sollte man natürlich den Ex-Formel 1 Fahrer Juan Pablo Montoya nennen, der gleich in seiner Debüt Saison im Jahre 2007 seinen ersten Sieg hier in Sonoma feiern durfte. Allerdings folgte danach nicht mehr wirklich viel: Lediglich ein Top 5 Ergebnis errang Montoya in den vergangenen Jahren, doch die steigende Performance von Earnhardt / Ganassi Racing könnte dies vielleicht wieder ändern.
Dann gibt es natürlich noch den Australier Marcos Ambrose, ein Ex-V8 Supercar Pilot und Champion. In Sonoma konnte er noch nie gewinnen und auch die bisherige Performance lässt einen nicht optimistisch wirken. Sonoma kann vielleicht ein Wendepunkt der Saison für ihn werden, muss aber nicht. Natürlich ist der Druck für ihn, aber auch für Montoya groß, denn alles andere als ein Sieg ist eine Enttäuschung.
Dieses Jahr gibt es dann leider, leider noch einen weiteren Rundkursspezialisten namens Jacques Villneuve. Ein Fahrer der für mich persönlich eigentlich nichts mehr in der NASCAR zu tun hat, nach den Eskapaden aus den letzten Jahren in seinen „Gastauftritten“ in der Nationwide Series. Er wird am Sonntag die #51 von Phoenix Racing pilotieren und wahrscheinlich wieder für einige Cautions sorgen. Das Zeug für einen Sieg hat er natürlich, doch ich glaube nicht wirklich das er seinen Wagen über die Ziellinie fahren wird. Hier ein Hinweis für unser Tippspiel: Wenn ihr Villeneuve tippen möchtet, dann müsst ihr „AJ Allmendinger“ auswählen, da er als Fahrer für die #51 eingetragen worden ist. Nicht vergessen sollte man natürlich auch den letztjährigen Sieger Clint Bowyer nicht. Etwas überraschend hat er sogar den zweitbesten Durchschnitt aller Fahrer in Sonoma und ist somit natürlich ein großer Favorit. In sieben Rennen konnte er einmal gewinnen und viermal in die Top 5 fahren, eine starke Leistung!
Weitere Favoriten könnt ihr aus den statistischen (Durchschnittsergebnis) Top 10 entnehmen:
- Jeff Gordon – 8,6
- Clint Bowyer – 9,7
- Tony Stewart – 10,9
- Mark Martin – 11,9
- Marcos Ambrose – 12,8
- Ryan Newman – 12,9
- Juan Pablo Montoya – 13,2
- Jimmie Johnson – 13,8
- Greg Biffle – 14,9
- Kevin Harvick – 16,1
Ebenfalls erwähnenswert:
- #19 Alex Kennedy wird sein Sprint Cup Debüt geben.
- #36 Victory Gonzalez Jr. wird als erster Venezuelaner ein Sprint Cup Rennen bestreiten.
- #52 Auch Pauli Harraka wird sein Sprint Cup Debüt bestreiten.
- #55 In der #55 von Michael Waltrip Racing wird am Sonntag Brian Vickers sitzen. Da er allerdings auch in Road America in der Nationwide Series antreten wird, muss Jason Bowles seinen Wagen in den Trainings und in der Qualifikation fahren. Da ein Fahrertausch nach der Qualifikation statt finden wird, muss Brian Vickers am Sonntag von ganz hinten starten.
Sonstiges
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