In einem wilden Marathon Rennen gewinnt wieder derjenige, mit dem man mit am wenigsten gerechnet hat. “Mr. Where-Did-He-Come-From?” Kevin Harvick gewinnt das Cautionreiche 600 Meilen Rennen in Charlotte. – Kasey Kahne der große Verlierer.
Es gibt viele Spitznamen in der NASCAR. Sei es “King”, oder “Wonderboy”, doch letztendlich ist “Mr.Where-Did-He-Come-From?” wahrscheinlich der am meisten wahrheitsgemäße Spitzname den es gibt. Als alle schon glaubten das Hendrick Motorsports Pilot Kasey Kahne seinen vierten Coca Cola 600 Sieg einfährt, kam eine Caution und (noch) Richard Childress Racing Fahrer Kevin Harvick entriss dem dominierenden Kahne den Sieg weg.
Doch bevor wir zu dem Rennen kommen, gibt es traurige Nachrichten. Während dem Rennen riss ein Kabel von der CATCAM die, wie schon in Daytona, über die Start/Ziel Gerade an einem Seil angebracht worden ist, um noch mehr beeindruckende Bilder senden zu können. Von dieser Kamera rissen einige Kabel durch und schleuderten durch die Luft. Nicht nur einige V8 Boliden wurden getroffen, sondern auch Menschen. Insgesamt 10 Zuschauer wurden verletzt und wurden ins Medical Center und/oder ins Krankenhaus gebracht, doch keiner schwebte in Lebensgefahr. Mittlerweile sind wieder alle entlassen worden.
Das Rennen begann, wie man es nach den zwei Trainings am Samstag erwartet hatte. Kasey Kahne, von Position sechs gestartet, konnte nach Runde 24 die Führung übernehmen und zeigte seinen Speed vom vorigen Tag ebenfalls eindrucksvoll im Rennen. Durch ein paar Boxenstopps und der ersten Caution in Runde 69 sprang die Führung ein wenig hin und her, doch Kasey Kahne blieb in seinem Element und fuhr die Nummer 5 weiter dominant an der Führung, doch die Konkurrenz war ebenfalls stark und insbesondere Matt Kenseth sollte an diesem Abend, trotz eines guten Wagens, aber keine Rolle spielen sollte. Als in Runde 274 das Pace Car hinauskam, blieb die #20 von Joe Gibbs Racing draußen, während alle anderen Fahrer hineinkamen. Ein wenig später stellte sich dies als Kommunikationsfehler heraus, doch die strategische Niederlage war perfekt. Sie erholten sich davon nicht mehr und fielen am Ende durch einen Unfall auch noch weiter zurück, am Ende war es lediglich Platz 15.
Während die erste Hälfte, abgesehen von der roten Flagge in Runde 126 aufgrund der gerissenen Kabel der Kamera, war das 600 Meilen lange Rennen ruhig, was sich dann im letzten Rennviertel aber änderte. In Runde 327 von insgesamt 400 Runden kollidierten Aric Almirola, Mark Martin und Jeff Gordon zusammen auf der Start/Ziel Geraden und lösten einen kleinen Big One aus, der insgesamt acht Wagen als Opfer brachte. Wenig später, in Runde 335, kam es eine weitere Kollision. Diesmal waren Jimmie Johnson, Juan Montoya, Matt Kenseth und Paul Menard involviert, die aber alle weiterfahren konnten.
Danach war schluss mit den Unfällen und es gab einen langen Stint, der mehr und mehr wie der finale Schlusstint wirkte. Kevin Harvick, der sich still und heimlich auf Platz 2 hinter Kasey Kahne heftete, hatte zunächst keine Chance gegen die Nummer #5, hatte dann aber die selben Rundenzeiten wie Kahne, kurz bevor die finale Caution in Runde 386 fiel. Die Fahrer hatten nun schon gute 20 Runden auf den Reifen gefahren, was ein halbes Spritfenster ist, und Kasey Kahne konnte eigentlich nur verlieren. Kenny Francis, Kahnes Crew Chief, entschied sich draußen zu bleiben, doch seine Verfolger fuhren allesamt in die Box und holten sich zwei neue Reifen. Wäre Kahne reingekommen, wären seine Verfolger möglicherweiße draußen geblieben. Es war eine schwierige Entscheidung, dennoch bleibt es bitter für das Team der #5.
Den finalen Restart verlor Kasey Kahne dann gegen Kevin Harvick und konnte sich gerade noch so vor Kurt Busch, der ein weiteres tolles und eindruckvolles Rennen fuhr, als zweiter ins Ziel retten. Sieger hieß Kevin Harvick und feierte seinen zweiten Coca Cola 600 Sieg in seiner Karriere und den zweiten Sieg in der laufenden Saison. Die Top 5 rundeten Denny Hamlin und Joey Logano ab.
Statistiken
- Rennzeit: 4h 35 Minuten 49 Sekunden
- 11 Cautions für 61 Runden (2 rote Flaggen)
- 24 Führungswechsel
- Durchschnittsgeschwindigkeit des Rennen: 130.521 mph (Vorjahr: 155.687 mph)
- Rennergebnis
Meisterschaft
Die Meisterschaft führt weiterhin Jimmie Johnson vor Carl Edwards an, doch der Vorsprung ist geschmolzen. Der Ford Pilot ist nun “nur” noch 32 Punkte hinter Johnson, während Kenseth mit 51 und Bowyer mit 60 Punkten zurückliegen. Kasey Kahne konnte sich von sieben auf auf fünf verbessern und liegt 75 Punkte hinter seinem Teamkollegen zurück.
Hier die gesamte Tabelle.