In einem von langen Stints geprägten Rennen dominierte die Joe Gibbs Gruppe, insbesondere Kyle Busch. Am Ende sollte dennoch einmal mehr Matt Kenseth in der Victory Lane stehen. – Kontroverser Zweikampf zwischen Kyle Busch und Kasey Kahne.
“Die Ruhe vor dem Sturm” sagt man, heute war es anders rum. Nach dem in Talladega erwartungsgemäß viel Schrott produziert wurde, war das heutige Rennen in Darlington das komplette Gegenteil und wurde lediglich für insgesamt 25 Runden unterbrochen.
Schnell wurde es ruhig nach dem Start und die Fahrer spulten die Meilen regelrecht ab, gab es im Mittelfeld einige Positionskämpfe, blieb es vorne sehr ruhig und die Startpositionen wurden größtenteils über lange Zeit hinweg eingehalten. Kurt Busch führte 69 Runden lang das Feld an, verlor die Führung dann aber an seinen kleinen Bruder Kyle Busch, der wie schon das Nationwide Rennen dominierte. Überhaupt war die Pace von allen drei Joe Gibbs Piloten extrem hoch und nur Hendrick Motorsports konnte sich wehren, in Form von Jeff Gordon (16 Führugsrunden), Jimmie Johnson und Kasey Kahne, die überwiegend das Rennen in den Top 5 verbrachten.
In Runde 125 gab es dann die erste Caution für ‘debris’, was wahrscheinlich insbesondere Ryan Newman gut tat, der schon…nun ja… wohl nicht mehr so wirklich konnte. Der gute Mann sollte sich mal ein Beispiel an seinen 55-jährigen Kollegen Mark Martin nehmen. Am Rennen veränderte die Caution jedenfalls rein gar nichts und der nächste lange Run in Form von 171 Runden sollte folgen, bis Regan Smith sich aufgrund eines Reifenschadens vor der Box drehte und somit erst die zweite Caution an dem Abend auslöste. Danach ging es Schlag auf Schlag. Drei Runden nach dem Restart gab es die erste Kollision mit mehreren Fahrern. Casey Mears, Paul Menard und Kurt Busch versuchten es zu dritt nebeneinander durch Turn 4 was natürlich nicht gut gehen konnte. Menard traf Mears am Heck, dieser drehte sich in Kurt Busch (konnte ohne größere Schäden weiter fahren) hinein, um anschließend die Mauer zu küssen. Auch Brad Keselowski war involviert, der Mears nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Doch der Cup Champion konnte das Rennen fortfahren und beendete es auf dem 33. Platz. 11 Runden später gab es den nächsten Unfall, diesmal zwischen Josh Wise und BK Racing Pilot David Reutimann, beide konnten das Rennen nicht mehr weiterfahren.
Nun wurde es spannend. Kyle Busch konnte das Rennen in der Boxengasse vor dem heranstürmenden Hendrick Piloten Kasey Kahne gewinnen. Kahne musste somit als zweiter auf der langsameren inneren Linie starten, da sich Kyle Busch für die höhere Linie entschied. Er und Matt Kenseth versemmelten allerdings den Start und so konnte Kasey Kahne neben Kyle Busch in Turn 1 gehen. Doch der Kampf um Platz 1 war noch nicht vorbei und in dem Moment als alles danach aussah, dass Kasey Kahne die Führung übernimmt macht es Peng und Kahne landete etwas unsanft in der Mauer. Was war passiert?
Kahne, der die obere und eigentliche Rennlinie hatte, fuhr Rad-an-Rad mit Kyle Busch auf der Gegengeraden. Dadurch das Kahne die obere Linie hatte, war er natürlich um einiges schneller und hatte den Kampf eigentlich schon gewonnen, wäre Kyle Busch nicht gewesen. Der Joe Gibbs Pilot entschied sich Turn 1 Eingangs zu ‘cutten’, doch so kann man in Darlington nicht fahren. Es kam so, wie es kommen musste und Kasey Kahne drehte sich in die Mauer. Kyle Busch berührte Kasey Kahne zwar nicht, aber es war eine bekannte Situation aus vergangenen Rennen. Nähert sich die Front (Wagen A) einem Heck (Wagen B) eines anderen Wagens, spielt die Aerodynamik verrückt und macht den Wagen B extrem ‘lose’, bzw. übersteuernd. War es Busch’s Schuld? Vielleicht. Es war hartes Racing bei 30 verbleibenden Runden, doch so wie Kyle Busch in Turn 1 hineingefahren ist, kann man nicht reinfahren und man nimmt automatisch eine Kollision in Kauf. Während jemand in unserem Chat durchdrehte (*hust*), blieb der am Ende auf 17. gefahrene Kasey Kahne des Rennens relativ ruhig im Interview mit Fox nach dem Rennen. Allerdings verwies er darauf, dass Kyle Busch ihn nun schon zum dritten Mal das Rennen versaute (Daytona, Talladega, Darlington).
Es sollte die letzte Caution bleiben und Kyle Busch kämpfte mit einem leichten Reifenschaden am rechten, hinteren Reifen was ihn auf die sechste Position spülte. Matt Kenseth nutzte die Chance und überholte seinen Teamkollegen bei 13 Runden to go. Er lies nichts mehr anbrennen und durfte sich zum Schluss über seinen ersten ‘Southern 500’ Sieg in seiner Karriere freuen. Zweiter wurde Denny Hamlin, der ziemlich fertig aussah nach dem Rennen. Auf drei und vier fuhren die beiden Hendrick Piloten Jeff Gordon und Jimmie Johnson, während Kevin Harvick die Top 5 abrundet. Auch Juan Pablo Montoya fuhr wieder ein starkes Rennen und beendete das Rennen als achter.
Statistiken
Schnellste Pit Crew (Durchschnitt):
- #11 von Joe Gibbs Racing – 45,846
- #88 von Hendrick Motorsports – 46,633
- #18 von Joe Gibbs Racing – 46,793
- #99 von Roush Fenway Racing – 46,934
- #15 von Michael Waltrip Racing – 47,020
Führungsrunden
- #18 Kyle Busch – 265
- #78 Kurt Busch – 69
- #20 Matt Kenseth – 17
- #24 Jeff Gordon – 16
Sonstiges
- 5 Cautions für 25 Runden
- 9 Führungswechsel
- 3:32:45 – Dauer des Rennens
Die Meisterschaft
Jimmie Johnson konnte seine Führung weiter ausbauen und hat nun einen Vorsprung von 44 Punkten auf Carl Edwards. Auf Platz 3 rückt Matt Kenseth (-59), Dale Earnhardt Jr. behält die vierte Position (-64) und neuer fünfter ist Clint Bowyer mit schon 74 Punkten Rückstand. Die komplette Tabelle findet ihr hier.
Nächste Woche ist schon wieder das All-Star Rennen in Charlotte, welches kein Punkterennen ist. Eine ausführlicher Vorschau und Erklärung zum Rennen findet ihr wie gewohnt im Laufe der Woche.