Vorschau – Aaron’s 499 in Talladega 2013

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Das zweite Superspeedway Rennen von insgesamt vier Rennen findet diese Woche statt und dafür ist der Sprint Cup zusammen mit der Nationwide Series nach Talladega, Alabama. Was für ein Racing darf man erwarten und kann Johnson nun sogar eine Siegesserie auf de SSW’s starten? – MotorvisionTV ist Live dabei!

logoaarons499“High banks, high speed, high drama”, oder auch ganz einfach “Talladega”! Ob Freund oder Feind der Superspeedways, Talladega ist jedes Jahr ein Highlight im Kalender, denn nur hier neben Daytona sehen wir fast 43 gleichwertige Wagen die alle gewinnen können, dementsprechend wird auch die Favoritenfrage schwer beantworten zu sein. Doch was sehr viel wichtiger an diesem Wochenende ist, ist der Style des Racings…

Das Gen6 hat sich bewehrt, so die einheitliche Meinung der Fans. Zumindest auf den 1,5 Meilern bezogen. Auf den Superspeedways ist auf jeden Fall noch Handelsbedarf, wenn man einen Rückblick auf das Daytona 500 wagt. Das Singlefile Racing dominierte die gesamten Speedweeks, was nun nichts schlechtes heißt da man in den 80er und frühen 90er Jahren auch Singlefile Racing fuhr, aber da lies die NASCAR ja auch noch etwas Taktik zu, was man in den letzten Jahren nun nicht so sehen durfte/konnte.

Das eigentliche Problem bestand darin, dass die Fahrer es sehr schwer hatten zu überholen. Immer noch benötigt man ein, zwei oder sogar drei Fahrer die mit einem mitgehen was im Vergleich zu den 90er Jahren einfach “falsch wirkt”. Wer kennt nicht die tollen Duelle zwischen Jeff Gordon und Dale Earnhardt Sr. während den Daytona 500’s? Oder die Duelle zwischen Ford und Chevrolet?

Regeländerungen am Aeropaket der Wagen wurden allerdings nicht vorgenommen, was ich persönlich für die beste Entscheidung halte die man hätte treffen könne. Zwar ähneln sich Daytona und Talladega natürlich sehr, doch trotzdem hat Talladega noch ein wenig mehr Banking und (!) einen älteren Belag. Die letzte Asphaltierung liegt nun schon wieder sieben Jahre zurück, während der Belag in Daytona gerade mal 2 Jahre alt ist. Dale Earnhardt Jr. meinte nach dem Daytona 500 das der Wagen okay sei für den frühen Stand der Entwicklung und auch das der Belag in Daytona noch reifen muss. Letztendlich muss man aber abwarten wie sich das Racing am Sonntag im Sprint Cup entwickeln wird.

Kommen wir kurz zu den Fakten für den Talladega Superspeedway: Das Trioval mit 2,66 Meilen länge ist also etwas größer als sein Bruder in Florida und ist mit 33° Banking in den Kurven auf Platz 1, denn selbst Daytona (31°) und Bristol (27°-30°) kommen da nicht mit. Befahren wird der große Superspeedway, der bei der Einweihung noch den Namen “Alabama International Motor Speedway” trug, schon seit 1969 und ist bis dato eines der meist besuchtesten Rennstrecken im Sprint Cup Kalender, denn 143.000 Zuschauer können auf den großen Tribünen Platz nehmen, welche aber schon länger nicht mehr ausverkauft sind.

Doch wen dürfen wir am Sonntag in der Victory Lane erwarten? Seit Daytona hat sich viel geändert, denn die Teams haben so langsam das Gen6 durchblickt und wissen, was sie verändern müssen wenn sie eine bestimmte Änderung beim Fahrverhalten haben möchten. Auch weiß man wie sich das Auto im Windschatten verhält und hat durch das Daytona 500 nun wenigstens eine Basis für die Setups. Doch ich denke mal, es wird sich nicht viel im Vergleich zum “Great American Race” an der Spitze ändern.

So gesehen ist also Daytona 500 Champion Jimmie Johnson von Hendrick Motorsports sicherlich eine gute Wahl für die Rolle des Favoriten. Natürlich sind die Statistiken durch das unvorstellbare Pech in den letzten Jahren schlecht für den fünf maligen Champion, doch man sah in den Speedweeks ganz deutlich, dass ihm das Racing, welches nun wieder mehr auf das Handling durch den kleinen Spoiler ausgerichtet ist, viel besser gefällt. Auch mit seinen Teamkollegen Dale Earnhardt Jr, Jeff Gordon und Kasey Kahne ist vorne zu rechnen. ‘Junior’ hat in der Vergangenheit fünf Siege, neun Top 5’s und 13 Top 10’s in 26 Rennen geholt, was den zweitbesten Durchschnitt im Ziel bedeutet. Über Jeff Gordon braucht man gar nicht zu reden, seine drei Daytona 500 Triumphe und unzäligen Siegen in den anderen ‘restrictor plate’ Rennen sprechen Bände. Doch für Talladega benötigt man Glück, welches bei Gordon zur Zeit nicht so wirklich vorhanden ist. Kasey Kahne ist nun nicht als der Superspeedway Fahrer bekannt, hat sich aber in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert und hatte im Februar ein Top 5 Auto. Mal sehen wie es für die vier Fahrer am Sonntag läuft.

Ein weiterer Kandidat aus dem Hause Chevrolet kommt von Stewart / Haas Racing, oder besser: Eine weitere Kandidatin. Die Rede ist natürlich nicht von Tony Stewart, sondern von Danica Patrick. Zwar habe ich bei ihr auf den “normalen” Strecken immer Zweifel, doch auf den Superspeedways sollte man sie immer auf der Rechnung haben. In Daytona holte sie prompt die Pole und hatte sogar Siegchancen während dem 500, wenn sie sich mehr zugetraut hätte; ich wüsste keinen Grund was gegen sie an diesem Wochenende sprechen sollte. Sie kann eigentlich alles riskieren, denn auf “sichere Punkte” braucht sie eigentlich nicht zu achten und das sollte sie diese Woche eigentlich, gepaart mit dem gewissen Talent für die SSW’s, so stark machen. Tony Stewart ist ebenfalls immer gut dabei und konnte wie Earnhardt Jr. schon neun mal in die Top 5 und 13 mal in die Top 10 fahren, allerdings steht ihm “nur” ein Sieg zu Buche. Auch er könnte ein Wörtchen mitreden, ebenso wie Ryan Newman der als fünfter ins Ziel eintrudelte in dem diesjährigen Daytona 500.

Richmond Sieger Kevin Harvick und Richard Childress Racing ist ebenfalls ein toller ‘plate’ Fahrer und weist eine gute Statistik in Talladega auf. Beim Daytona 500 klappte es in diesem Jahr nicht, da er schon früh durch einen Unfall ausschied. Doch der Sieg in Richmond wird ihm und dem Team Sicherheit vergeben und ordentliches Momentum. Seine Teamkollegen Jeff Burton und Paul Menard dagegen gelten nun nicht wirklich als die Spezialisten für Superspeedways und daher denke ich auch, dass sie eher blass in dieser Woche bleiben.

Bei Ford kann man sich natürlich wieder Siegchancen ausrechnen. Zwar ist die Dominanz aus dem letzten Jahr bei Roush Fenway Racing verflogen, doch sie sind nach wie vor sehr stark unterwegs. Mit Greg Biffle und Carl Edwards ist natürlich zu rechnen, während ich mir bei Stenhouse Jr. noch ein wenig unsicher bin. Bei dem Champion Team Penske Racing lauert Champion Brad Keselowski der derzeit den besten Durchschnittzieleinlauf in Talladega hat und auch in Daytona im Februar in die Top 5 fahren konnte und sogar Siegchancen spät im Rennen hatte. Mit ihm sollte man auf jeden Fall rechnen, während ich bei seinem Teamkollegen Joey Logano skeptisch bin.

Bei Joe Gibbs Racing gibt es tolle Neuigkeiten. Denny Hamlin wird erstmals seit Fontana wieder in seinem Einsatzwagen am Sonntag sitzen, auch wenn nur für eine kurze Zeit. Hamlin wird das Rennen in der #11 am Sonntag beginnen und bei der erst besten Chance einen Fahrerwechsel mit Brian Vickers vollziehen wird. Somit würde Denny Hamlin also die Punkte bekommen die Brian Vickers einfahren wird, egal wie viele Runden Hamlin fährt. So kam übrigens Aric Almirola zu seinem ersten Nationwide Sieg 2008, als er nach einigen Runden in Richmond mit Denny Hamlin wechseln musste und Hamlin dann den Wagen in die Victory Lane fuhr. Matt Kenseth und Kyle Busch sind ohne wenn und aber Topfavoriten auf den Sieg, wenn der der Motor von Toyota diesmal halten sollte, in Daytona war das ja nicht der Fall. Gleiches gilt für Michael Waltrip Racing. Mit Clint Bowyer und Michael Waltrip hat man zwei Spezialisten im Team und auch Martin Truex Jr. ist nicht zu unterschätzen.

Alles in allem muss man aber dennoch abwarten, da Daytona sowie Talladega natürlich immer noch eine Lotterie ist.

Die statistischen Top 10 in Talladega (Durchschnittsplatzierung):

  1. Brad Keselowski | 12,2
  2. Dale Earnhardt Jr. | 15,0
  3. Kevin Harvick | 15,4
  4. Tony Stewart | 15,8
  5. David Ragan | 16,0
  6. Kurt Busch | 16,1
  7. Clint Bowyer | 16,1
  8. Jeff Gordon | 16,4
  9. Jimmie Johnson | 17,7
  10. Travis Kvapil | 17,8

Die Entry Liste

  • Insgesamt sind 45 Wagen gemeldet, somit müssen zwei Teams nach der Qualifikation die Sachen packen.
  • #21: Trevor Bayne ist mit den Wood Brothers wieder am Start
  • #32: Terry Labonte für Timmy Hill
  • #51: Regan Smith sitzt wieder für Phoenix Racing am Steuer
  • #55: Michael Waltrip für Mark Martin
  • #81: Elliott Sadler ist mit Joe Gibbs Racing wieder am Start
  • #95: Auch Scott Speed ist mit der Leavine Family wieder dabei

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Wagennummer Fahrer Team
1 Jamie McMurray Earnhardt / Ganassi
2 Brad Keselowski Penske Racing
5 Kasey Kahne Hendrick Motorsports
7 Dave Blaney Tommy Baldwin Racing
9 Marcos Ambrose Richard Petty Motorsports
10 Danica Patrick Stewart / Haas Racing
11 Denny Hamlin Joe Gibbs Racing
13 Casey Mears Germain Racing
14 Tony Stewart Stewart / Haas Racing
15 Clint Bowyer Michael Waltrip Racing
16 Greg Biffle Roush Fenway Racing
17 Ricky Stenhouse Jr. Roush Fenway Racing
18 Kyle Busch Joe Gibbs Racing
19 Mike Bliss Humphrey Smith Racing
20 Matt Kenseth Joe Gibbs Racing
21 Trevor Bayne Wood Brothers
22 Joey Logano Penske Racing
24 Jeff Gordon Hendrick Motorsports
27 Paul Menard Richard Childress Racing
29 Kevin Harvick Richard Childress Racing
30 David Stremme Swan Racing
31 Jeff Burton Richard Childress Racing
32 Timmy Hill FAS Lane Racing
33 Landon Cassill Circle Sport
34 David Ragan Front Row Motorsports
35 Josh Wise Front Row Motorsports
36 J.J. Yeley Tommy Baldwin Racing
38 David Gilliland Front Row Motorsports
39 Ryan Newman Stewart / Haas Racing
42 Juan Pablo Montoya Earnhardt / Ganassi
43 Aric Almirola Richard petty Motorsports
44 Scott Riggs Xxxtreme Motorsports
47 Bobby Labonte JTG Daugherty Racing
48 Jimmie Johnson Hendrick Motorsports
51 Regan Smith Phoenix Racing
55 Michael Waltrip Michael Waltrip Racing
56 Martin Truex Jr. Michael Waltrip Racing
78 Kurt Busch Furniture Row Racing
83 David Reutimann BK Racing
87 Joe Nemechek Nemco Motorsports
88 Dale Earnhardt Jr. Hendrick Motorsports
93 Travis Kvapil BK Racing
95 Scott Speed Leavine Family
98 Michael McDowell Phil Pharsons Racing
99 Carl Edwards Roush Fenway Racing

 

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Das Wetter

Es gibt gute und schlechte Nachrichten derzeit. Die schlechte Nachricht: Am Freitag (ARCA Rennen, Cup Training, Cup Qualifikation) und Samstag (Nationwide Rennen) sieht es sehr nass aus. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 30% am Freitag, bzw. bei 40% für Samstag. Die gute Nachricht: Sonntag liegt lediglich bei 20% und es kann sich Wettertechnisch natürlich noch verbessern. [Daten sind von weather.com; Stand 1. Mai 2013]

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