Vorschau – STP Gas Booster 500 in Martinsville 2013

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Nach der ersten Pause, startet die NASCAR an diesem Wochenende wieder durch. Schauplatz ist der traditionelle Short Track in Martinsville, die kürzeste und älteste Strecke im NASCAR Kalender. MotorvisionTV sendet den Klassiker Live im Fernsehen.

Am Sonntag wird wieder Tradition Pur geatmet und damit meine ich nicht den ebenfalls berühmten Hot Dog an der Strecke. Nein, gemeint ist das beliebte Parkplatz Short Track Rennen in Martinsville, Virginia wo es diese Woche hoch her gehen könnte. Wird es eine Revanche von Tony Stewart gegen Joey Logano geben? Und was kann Mark Martin als Ersatz für Denny Hamlin in dessem Toyota Camry leisten? Die Vorfreude auf dieses Rennen ist groß und um bestens auf das Rennen vorbereitet zu sein: Hier die Vorschau für das STP Gas Booster 500!

Mit lediglich 0,526 Meilen ist das Oval in Martinsville das kleinste im ganzen Sprint Cup Kalender und auch die älteste Strecke auf der die NASCAR zur zeit fährt. Seit der NASCAR Gründung, also 1949, fahren die Piloten jährlich auf dem Short Track und es war schon immer ein Kampf für die Fahrer, aber auch für die Maschinen. Im ersten Rennen überhaupt kamen übrigens lediglich 3 Fahrzeuge ins Ziel, alle anderen waren in Unfällen involviert oder hatten ein Motoren bzw. Bremsen Problem. Die Bremsen spielen heute noch eine große Rolle, denn diese sollte man in den Kurven mit 12° Banking nicht zu oft bzw. zu hart benutzen. Ich erlaube mir mal ein Zitat aus der Vorschau vom letzten Jahr:

“Besonders in Martinsville ist die Fahrweise und das Aufpassen auf die Bremse besonders wichtig, da man sonst im späteren Rennverlauf nichts mehr zu melden hat und eventuell sogar in der Mauer landet, da die Bremsen aufgegeben haben. Deshalb müssen die Fahrer am Sonntag im Rennen, 500 Runden werden gefahren, die richtige Mischung aus “rollen” und “bremsen” finden. Einerseits sollte man es mit dem rollen nicht zu sehr übertreiben da man sonst aus dem Weg geräumt wird, andererseits darf man wie schon erwähnt die Bremsen nicht überstrapazieren. Die meisten, wenn nicht sogar alle, gehen bis Kurvemitte vom Gas weg, um dann voll durch zu drücken. Das kann man in den freien Trainings und im Qualifying sehr schön hören und sehen, wenn die Front des Wagens vor der Kurve sich extrem runterdrückt. Sollte ein Fahrer aus irgendwelchen Gründen mit dem Heck in der Mauer landen sollte dies kein Problem sein, da die Aerodynamik nicht unbedingt eine große Rolle auf dem Shorttrack spielt. Hauptsache es rollt!”

Sollte ein Fahrer dennoch mal in der Mauer landen, durch Bremsversagen oder Fremdkontakt, ist dies kein Problem solange mechanisch alles in Ordnung ist. Ein wenig Sorgen machen mir allerdings die Carbonfiber Teile an der Front und am Heck des neuen Gen6. Nicht selten waren diese Teile in dieser Saison schnell vom Auto ab und besonders am Heck ist es problematisch da dort der Tank platziert ist. Sollte es ein Hintermann dann mit einem “bump & run” Manöver übertreiben, könnte dies schnell in die Hose gehen für den Vordermann. Mal sehen wie sich das entwickelt. Das Racing dagegen wird das gleiche bleiben wie all die Jahre zuvor auch schon. Bei den ersten Testphasen aus dem letzten Jahr in Martinsville ließen die Piloten verlauten das sich das Fahrzeug auf dem Short Track gleich fahren lässt und man somit keine Änderungen erwarten sollte, da die Aerodynamik in Martinsville keine Rolle spielt. Prinzipiell könnte man auch mit Panzern ein gutes Racing auf dem Parkplatz ähnlichem Oval haben.

Am besten meistern konnten Jimmie Johnson und Denny Hamlin das Oval in der Vergangenheit. Durch die Verletzung wird Denny Hamlin allerdings nicht antreten können und wird sehr wahrscheinlich auch die nächsten 6 Wochen ausfallen, wer ihn vertreten wird könnt ihr hier nachlesen. Somit ist der Hendrick Pilot Jimmie Johnson der absolute Favorit, denn mit insgesamt 7 Siegen macht er langsam aber sicher sogar Darell Waltrip Konkurrenz, der Kommentator hatte zu seinen Fahrerzeiten insgesamt 11 Siege auf dem kurzen Oval zu feiern. Seine Dominanz ebbte in den letzten Jahren zwar ein wenig ab, doch vorne dabei war er immer, so auch letztes Jahr. Eins von den beiden Rennen konnte er gewinnen und hätte es nicht den kontroversen Unfall bei dem Green-White-Checkered gegeben hätte er oder Jeff Gordon vermutlich das Rennen gewonnen, doch dem war nicht so und dies ist ein weiteres Beispiel das die (NASCAR)-Rennen erst vorbei sind, wenn man hinter der Ziellinie ist.

Apropos Jeff Gordon: Auch er hat eine sehr gute Bilanz in Martinsville und hat ebenfalls 7 Siege wie sein Schützling Johnson. Sein letzter Sieg liegt allerdings schon 7 Jahre zurück, wobei er in den letzten Jahren nicht schlecht war. Vielleicht fehlt ihm mittlerweile die nötige Aggressivität oder das Glück. Das Glück scheint bei ihm tatsächlich auf Sparkurs zu sein. Wie schon im letzten Jahr läuft es auch dieses Jahr noch nicht so richtig rund bei ihm. Doch nicht nur das fehlende Glück steht ihm im Weg, sondern auch das neue Gen6 laut seiner Aussage. Mit Platz 18 und lediglich einem Top 10 Finish hängt er seinen Teamkollegen noch hinter her, was etwas überraschend ist da er in seiner Karriere schon 2 Wagenwechsel hinter sich hat. Man darf gespannt sein wie sich seine Saison noch entwickelt. Sein Kollege Kasey Kahne, beide teilen sich einen Shop (Gebäude wo die Fahrzeuge hergerichtet werden), steht in dieser Saison schon besser da. Mit einem Sieg auf dem Short Track in Bristol und zwei Top 10’s in fünf Rennen steht er derzeit auf dem siebten Platz in den Punkteständen. Bei ihm weiß man in Martinsville nie so wirklich wo er steht. Vor seinem HMS Engagement war dies eine seiner schlechtesten Strecken, was er selber offen zu gibt, doch seit dem er bei Hendrick Motorsports aktiv ist läuft es schon besser. Von ihm erwarte ich ein Top 10 Finish, doch an einen Sieg denke ich (noch) nicht. Das selbe gilt für den aktuellen Punkteführenden Dale Earnhardt Jr., der in Martinsville sein sechstes Top 10 Finish in sechs Rennen feiern könnte.

Ebenfalls letztes Jahr gewonnen hatte Ryan Newman, dies war allerdings das kontroverse Finish und unter normalen Bedingungen hätte er keine Chance gehabt. Doch Sieg ist Sieg, wobei ich allerdings nicht denke das er am Sonntag sehr weit vorne stehen wird. Gleiches gilt für Danica Patrick. Der Chef persönlich, Tony Stewart, hat insgesamt drei Siege. Den letzten Sieg feierte er in seiner Meisterschaftsaison 2011. Vielleicht fährt er um die Top 10 mit, doch selbst das ist nicht so wirklich sicher denn zur Zeit scheint einfach der Wurm drin zu sein. Bezüglich zu seiner Aussage gegen Joey Logano: Ich erwarte keine Aktion von ihm gegen Logano an diesem Wochenende, zu sehr ist er in der Not Punkte zu holen um solch ein Risiko in Kauf zu nehmen. Auch hatte er solche Sprüche in den letzten Jahren immer mal wieder gebracht, am Ende passierte nichts. Wetten würde ich trotzdem nicht. Überhaupt erwarte ich ein eher ruhiges Rennen.

Ernennswert für die Favoritenfrage ist noch Kevin Harvick der sich 2011 durch ein gutes “bump & run” Manöver gegen Dale Earnhardt Jr. durchsetzen konnte. Dies war allerdings auch sein einziger Sieg in Martinsville bisher in seiner Karriere. Sein Richard Childress Racing Teamkollege Jeff Burton erwarte ich nicht allzuweit vorn. Paul Menard dagegen könnte sich eventuell wie in den letzten Wochen auch, still und heimlich in den Top 10 platzieren was für ihn ein weiterer voller Erfolg wäre. Derzeit ist er auf dem achten Platz in der Meisterschaft mit Top 10’s.

Bei Joe Gibbs Racing tummeln sich natürlich weitere Favoriten, wie Kyle Busch. Er ist immer gut unterwegs auf den Short Tracks, konnte allerdings bisher noch keinen Sieg in Martinsville feiern. Ich denke aber das er durch das Momentum von Fontana um die Top 5 fahren wird. Matt Kenseths Statistik in Martinsville leidet noch durch die Ford Motoren, die er nun los ist. Ich bin gespannt was er in dem Toyota zeigen kann. Mark Martin, der für Hamlin einspringt, hat zwei Siege auf dem Konto wobei der letzte 13 Jahre zurück liegt. Ich denke mal das er eher im Mittelfeld zu finden sein wird, vielleicht aber die Pole holen könnte.

Bei Michael Waltrip Racing könnte Brian Vickers wieder für ein gutes Ergebnis sorgen, der diese Woche wieder in der #55 sitzt.Seine beiden Martinsville Rennen aus dem letzten Jahr beendete er auf 18 und 8 und fuhr dieses Jahr in Bristol auf den neunten Platz. Um den Sieg wird er wahrscheinlich nicht mitfahren, doch bei einem weiteren Top 10 Finish wäre ich nicht unbedingt überrascht. Clint Bowyer und Martin Truex Jr. haben beide noch keinen Sieg in Martinsville und ich denke das wird ersteinmal auch noch so bleiben.

Bei Ford bin ich mir noch ziemlich unsicher. Deren letzter Sieg in Martinsville war im Jahre 2002 und überhaupt ist die Leistung auf den Short Track eher Mau in den letzten Jahren gewesen. Doch man konnte letztes Jahr schon einen kleinen Performance Sprung beobachten, aber ich denke nicht das es dieses Jahr für einen Sieg reichen wird, zu schlecht waren die Leistung in den letzten Jahren. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren, besonders weil Brad Keselowski nun einen Ford bewegt.

Entry Liste

    • #11: Mark Martin für Denny Hamlin
    • #32: Ken Schrader für Timmy Hill
    • #51: Regan Smith für AJ Allmendinger
    • #55: Brian Vickers für Mark Martin
    • #95: Scott Speed ist mit der Leavine Family wieder dabei
    • Insgesamt 44 Wagen sind gemeldet, somit muss ein Team vorzeitig die Sachen packen

[hide-this-part morelink=”Die komplette Entry Liste für Martinsville”]

Wagennummer Fahrer Team
1 Jamie McMurray Earnhardt / Ganassi
2 Brad Keselowski Penske Racing
5 Kasey Kahne Hendrick Motorsports
7 Dave Blaney Tommy Baldwin Racing
9 Marcos Ambrose Richard Petty Motorsports
10 Danica Patrick Stewart / Haas Racing
11 Denny Hamlin Joe Gibbs Racing
13 Casey Mears Germain Racing
14 Tony Stewart Stewart / Haas Racing
15 Clint Bowyer Michael Waltrip Racing
16 Greg Biffle Roush Fenway Racing
17 Ricky Stenhouse Jr. Roush Fenway Racing
18 Kyle Busch Joe Gibbs Racing
19 Mike Bliss Humphrey Smith Racing
20 Matt Kenseth Joe Gibbs Racing
22 Joey Logano Penske Racing
24 Jeff Gordon Hendrick Motorsports
27 Paul Menard Richard Childress Racing
29 Kevin Harvick Richard Childress Racing
30 David Stremme Swan Racing
31 Jeff Burton Richard Childress Racing
32 Timmy Hill FAS Lane Racing
33 Landon Cassill Circle Sport
34 David Ragan Front Row Motorsports
35 Josh Wise Front Row Motorsports
36 J.J. Yeley Tommy Baldwin Racing
38 David Gilliland Front Row Motorsports
39 Ryan Newman Stewart / Haas Racing
42 Juan Pablo Montoya Earnhardt / Ganassi
43 Aric Almirola Richard petty Motorsports
44 Scott Riggs Xxxtreme Motorsports
47 Bobby Labonte JTG Daugherty Racing
48 Jimmie Johnson Hendrick Motorsports
51 A.J. Allmendinger Phoenix Racing
55 Mark Martin Michael Waltrip Racing
56 Martin Truex Jr. Michael Waltrip Racing
78 Kurt Busch Furniture Row Racing
83 David Reutimann BK Racing
87 Joe Nemechek Nemco Motorsports
88 Dale Earnhardt Jr. Hendrick Motorsports
93 Travis Kvapil BK Racing
95 Scott Speed Leavine Family
98 Michael McDowell Phil Pharsons Racing
99 Carl Edwards Roush Fenway Racing

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Das Wetter

Das Wetter sieht im großen und ganzen gut aus. Am Freitag ist die Regenwahrscheinlichkeit mit 20% am größten, falls es regnen sollte wäre das Qualifying und die Trainingseinheiten der Truck und des Sprint Cups betroffen. Samstag soll es sonnig werden und wird mit 0% Regenwahrscheinlichkeit beziffert. Sonntag lediglich mit 10%. Stand vom 4. April; Informationen von weather.com

Sonstiges

  • MotorvisionTV sendet wieder Live, das komplette TV Programm findet ihr hier.
  • Ich empfehle euch auch das Truck Rennen am Samstag Abend, immer wieder Lohnenswert!
  • Diese Woche starten wir übrigens auch unser Tippspiel! Mehr Informationen findet ihr hier!