Das Rennen gehörte wohl mit zu den Besten Bristol Rennen der letzten 5-8 Jahre, wenn nicht sogar das beste. Dennoch waren die Ränge schlecht gefüllt. Liegt es wirklich nur am Racing?
Ich muss schon sagen, ich bzw. alle anderen am Stammtisch haben verdutzt geguckt als man die leeren Ränge im Hintergrund sah bei der TV Berichterstattung. Das ehemalige Kolosseum wirkt eher wie eine DTM Veranstaltung, denn nur gut die Hälfte der 160.000 Plätze waren gefüllt, was immer noch nicht wenig ist, doch das tolle Gefühl bei etwas großem Live am Bildschirm dabei zu sein war trotzdem nicht vorhanden, jedenfalls bei mir persönlich. Doch warum sind die Rennen so schlecht besucht? Jeder hat das August Rennen im Jahr 2012 verfolgt, als Tony Stewart seinen Helm durch die Gegend schmiss und man ein spektakuläres Rennen beobachten konnte. Ist wirklich (nur) das Racing Schuld oder steckt noch was anderes dahinter?
Nun das Racing kann einfach nicht Schuld sein; auf Twitter jedenfalls wurde das letzte Rennen hoch gelobt und wirklich jeder war sehr verwundert über die leeren Ränge, doch schaut man sich die TV-Quoten von diesem Rennen an, weiß man eventuell wo die restlichen 100.000 stecken die sonst an der Strecke sind. die Quote jedenfalls ist im Gegensatz zum letzten Jahr etwas gestiegen was tatsächlich ca. 80.000 – 100.000 Haushalte entspricht was den Fernsehsender FOX natürlich freuen wird, was man allerdings nicht so richtig verstehen kann bei so viel Werbung während den Rennen. Aber nun gut, die Amerikaner sind in diesem Fall vielleicht ein wenig abgehärteter als wir.
Nun, die TV Quoten stimmen also und somit sind die Fans auch weiterhin vorhanden. Kommen wir also zu dem “Lieblingsthema” auf der ganzen Welt: Das Geld! Und ich denke hier hat man den Grund sicherlich gefunden. Will man mehrere Tage bleiben und nicht in der Nähe der Strecke wohnt, muss man gute 300-400 (!) US-Dollar pro Nacht in einem Hotel zahlen in der so genannten “Racing Zone”, sprich gute 40 Meilen Umkreis. Das sind gute 230€ bis 300€ die man pro Nacht hinblättern muss, ohne Tickets wohlgemerkt. Denn diese kosten noch einmal 80€ bis 116€ pro Person und bei der aktuellen Finanzsituation in Amerika ist das schlicht weg unmöglich für Familien, welche die Hauptzielgruppe der NASCAR ist. Auch das sperrige Angebot an Attraktionen abseits der Strecke ist sicherlich ein Punkt den man nennen sollte. Denn außer Wälder und ein paar Hügel die man besteigen kann ist da im Grunde nichts weiteres und das wird nicht jedem Zuschauer gefallen.
Ich denke, man muss umdenken und nicht die heutigen Tage, die von Finanzkrisen dominiert werden, mit den alten Tagen vergleichen. Es wird seine Zeit dauern bis man tatsächlich wieder 160.000 Zuschauer vor Ort sehen wird, zu Erst muss sich der Geldbeutel erholen und ein Umdenken bei den Gastronomen vor Ort stattfinden. Die NASCAR jedenfalls hat ihren Job mit dem Gen6 getan und auch der unbeliebte Bruton Smith, Eigentümer von Speedway Motorsports Inc., der Bristol wieder “umbauen” lies. Und falls jemand wirklich meint das er die Konfiguration vor 2008 lieber mag, sollte sich Brad Keselowskis Worte durchlesen, denn er hat einmal mehr die Wahrheit ausgesprochen:
“Das alte Bristol wird nie wieder zurückkehren. Es wird nie wieder eine Zeit geben wie in dem Zeitraum zwischen 1995 und 1999; es ist eine andere Ära mit einem komplett anderen Wagen und du kannst das nicht wieder beleben. Du kannst es so oft versuchen wie du willst, am Ende wirst du trotzdem enttäuscht sein mit dem Ergebnis.
Ich denke wirklich das wir nun ein besseres Bristol haben. Es ist schwer, weil du nicht den Nostalgiefaktor hast und du hast ebenso nicht die tollen Zweikämpfe zwischen Terry Labonte und Dale Earnhardt für den Sieg und die ganzen anderen Sachen. Das neue Bristol ist eine sehr sportliche Strecke und wir tappen alle im Ungewissen, da sich die Strecke immer wieder während dem Rennen verändert.”
der werbung nervt mich so sehr das ich immer irgendwann gelangweilt bin.