Okay, verwunderlich ist das nicht. Die 48 fuhr am vergangenen Sonntag in Martinsville die vollen 48 Punkte ein. Das stand sicherlich so in Johnsons Fahrplan, hat er die Grandfather’s Clock doch schon sechsmal zuvor abholen können. Aber so dominant wie es auf dem Papier scheint war es dann doch nicht…
Einziger echter Konkurrent war in den Jahren zuvor immer Hamlin, der viermal auf dem Halbmeilenoval gewinnen konte, und der auch an diesem Wochenende ein starkes Rennen fuhr. Nachdem er bei den ersten beiden Pitstops jeweils zu schnell war und ans Ende des Feldes fiel, kämpfte er sich spielend leicht in wenigen Runden wieder nach vorne in die Top 10. Beim Meisterschaftskandidat schlug allerdings gegen Ende des Rennens die Defekthexe gnadenlos zu und beendete mittels Elektronikdefekts sowohl das Rennen als auch die Titelhoffnungen Hamlins.
Viel besser als beim Gibbs-Piloten lief es bei Clint Bowyer. Der Geheimtipp im Waltrip-Toyota führte viele Runden zur Rennmitte an, konnte zum Ende hin aber nicht mehr ganz den Speed von Johnson mitgehen. Er wurde guter und unspektakulärer fünfter.
Bei Keselowski lief das Rennen nicht ganz so rund: Von 32 gestartet hatte er mühe, sich durch den Verkehr zu kämpfen. Zwar verhalf ihm ein früher Zwei-Reifen-Stopp in die Top 15, er fiel dann aber wieder etwas zurück und fuhr so um Platz 20 mit. Beim letzten Restart 20 Runden vor dem Ende war er dann, da er keine neuen Reifen aufgefasst hatte, sogar erster, die Meute um Johnson konnte er allerdings nur wenige Runden hinter sich halten. Am Ende wurde er sechster und betrieb somit ähnlich wie Johnson letzte Woche mehr als gute Schadensbegrenzung.
Kasey Kahne ebenfalls sehr unauffällig, war aber häufiger in der Spitzengruppe zu finden. Teilweise fuhr die ganze Hendrick-Armada in den Top 5, das einzige Nicht-Hendrick-Auto war dann meist Clint Bowyer. Kahne konnte aber ebenso wenig gegen Johnson ausrichten wie Jeff Gordon oder der zurückgekehrte Dale Earnhardt Jr. Kahne wurde guter dritter.
Gordon war allerdings auch nicht schlecht unterwegs, konnte sogar Johnson kurzzeitig dessen Führung entreißen und dem Feld davoneilen. Am Ende hatte er aber keine Chancen gegen seinen Teamkollegen und kam sogar noch hinter Keselowski auf Platz 7 ins Ziel.
Glänzen konnte wie auch schon in seinen bisherigen Auftritten Vickers im Waltrip-Toyota. Er fährt ja wenige Rennen dieses Jahr im Mark-Martin-Auto und zeigt dort konstant gute Leistungen. Seine Top 10 Platzierung, die er nur selten während des 500-Runden-Marathons abgeben musste, hielt er bis zum Ende. Einen guten achten Rang fuhr er nämlich nach Hause.
Zweiter wurde Kyle Busch. Der Gibbs-Pilot ohne Meisterschaftschancen hatte ein schlecht liegendes Auto, drehte sich sogar einmal ohne Fremdverschulden um die eigene Achse. Glücklicherweise schlug er nicht an und konnte das Rennen fortsetzen. Nach mehreren Setupänderungen lag sein Toyota dann auch irgendwann wieder und so preschte er zu einem seiner besten Saisonresultate nach vorne. Das nützt ihm zwar nicht viel, aber immerhin ist ihm der Titel “Bester-Nicht-Chaser” nun nahezu sicher.
Kommen wir also nun zum richtigen Überraschungsmann des Rennens: Aric Almirola. Der war ja schon letzte Woche so stark, an diesem Wochenende hat bei ihm aber alles geklappt und er wurde Vierter.
Ansonsten war das Rennen typisch Martinsville: Viele kleine Berührungen, aber im Großen und Ganzen sehr fair. Die großen Unfälle blieben aus, die meisten Gelbphasen wurden wegen Reifenschäden ausgerufen, insgesamt gab es elf Cautions.
Die Meisterschaft entwickelt sich jetzt zu einem echten Zweikampf: Johnson führt nun mit zwei Punkten vor Brad Keselowski, Clint Bowyer auf Platz drei hat mit 26 Punkten zwar noch Chancen auf den Cup, bei nur noch drei ausstehenden Rennen muss er aber noch zumindest eines der kommenden zwei Rennen gewinnen, um in Homestead überhaupt noch eine Chance zu haben. Führ Kahne, der seinerseits drei Punkte hinter Bowyer liegt, gilt das selbe. Am Ende werden sich die beiden aber wohl um Platz drei Streiten. Fünfter mit 49 Punkten Rückstand ist Hamlin nach seinem Katastrophenrennen in Martinsville. Für ihn und für alle anderen hinter ihm ist der Titelzug abgefahren, es sei denn die ersten Vier fallen in den nächsten beiden Rennen allesamt aus.
Apropos die nächsten beiden Rennen: Die finden in Texas und Phoenix statt, bevor dann das Saisonfinale in Homestead steigt. Und wenn der Punkteabstand zwischen Johnson und Keselowski dann immer noch bei zwei Punkten steht, dann können wir uns wieder auf ein ähnlich spannendes Finale freuen wie letztes Jahr.
wäre die caution net gekommen… hätte bestimmt jeff gesiegt… dennoch meinen herzlichsten glückwunsch an jimmie 😉 lieber er als keselowski