Tony Stewart führte das Feld vergangene Nacht auf dem Atlanta Motor Speedway zur grünen Flagge, neben ihm startete Tabellenführer Biffle, der auch gleich die Führung übernehmen konnte. Stewart kämpfte sich zurück an P1, dann war mal Gordon vorne, dann das Gibbs-Duo Kyle Busch/Denny Hamlin. In Runde 39 gabs dann gelb wegen Almirolas Motorschaden. Kurz darauf machte ich einen kleinen Abstecher ins Land der Träume (Tony Stewart hat da das Daytona 500 gewonnen) und stieg ins Atlanta-Rennen wieder kurz vor einer Caution in Runde 130 ein. Der Kommentator merkte an, dass es die zweite Caution des Abends sei und dass es jetzt nach vielen Green Flag Stops mal wieder Reifen und Benzin unter gelb gebe. Vermutlich ist also sonst nichts passiert. Gelb war übrigens wegen Debris.
Hamlin und Busch führten beim Restart zwar, aber Harvick konnte sie bei selbigem von Platz 3 aus überholen und baute in der Folge seine Führung aus. Tony Stewart dagegen hatte wieder mal einen rabenschwarzen Tag; das Handling seines Chevys war katastrophal, er fiel weit zurück und konnte das Rennen nur mittels Wave Arounds zumindest in der Führungsrunde beenden. Allerdings ist er nun sicher im Chase, und darauf kommt es ja an.
Es gab wieder einen langen Green Flag Run, der durch einen Mauerkontakt Montoyas in Runde 241 beendet wurde. Nach den Stopps war dann Harvick seine Führung wieder an Hamlin los, dritter immer noch Kyle Busch. Kurz nach dem Restart fiel Carl Edwards mit Motorschaden aus. Er hat damit kaum noch Chancen auf einen Chase-Platz, aber ein Einzug in die Playoffs ist für noch möglich.
Truex war dem Feld schon über eine Sekunde enteilt, als sich ein starker Gordon an Hamlin vorbei arbeitete und die Verfolgung des Toyotas aufnahm. „T-Rex“ ließ sich davon aber nur wenig beeindrucken und baute seine Führung auf ungefähr 3,5 Sekunden aus. Dieser Abstand blieb nun einige Runden lang konstant, bis der Leader etwas sanfter mit dem Gasfuß umgehen musste, um Sprit zu sparen. Der Abstand wurde aber trotzdem nur Zehntelweise kleiner. Gordon war ein paar Runden nach Truex an der Box und musste nichts und niemanden schonen, außerdem geht es für die #24 um den Chase. Und dafür braucht er unbedingt einen Sieg. Noch 20 Runden.
Fünf Runden vor dem Ende hatte Truex immer noch 2,5 Sekunden Vorsprung vor Gordon. Es sah so aus, als könnte er endlich seinen zweiten Sieg nach Dover 2007 einfahren. Doch dann setzte Jamie McMurray seinen Chevy in die Wand. Gelb.
Jetzt gingen alle Führenden nochmal an die Box, um vier frische Reifen aufziehen und den einen oder anderen Tropfen Sprit nachfüllen zu lassen. Hamlins Crew schaffte das wie so oft in dieser Nacht am besten, Truex Jr. konnte immerhin von Platz 2 aus die GWC-Verlängerung in Angriff nehmen. Gordon startete auf Platz 3.
Beim Restart kam dann Truex nicht vom Fleck, und so wurde Hamlin von Gordon durch das 1.54 Meilen Oval gescheucht. In der letzten Runde hatte der Hendrick-Pilot einen Run aus Turn 2 heraus, konnte den starken Hamlin aber nicht mehr gefährden. Pechvogel Truex wurde vierter, Keselowski fuhr unauffällig auf Rang 3.
So richtig spannend wird’s also um die zweite Wildcard. Da hat Kyle Busch auf Platz 12 die besten Chancen, zumal ihm der Shorttrack von Richmond liegt. Dahinter lauert Gordon, der ebenfalls den Chase schaffen kann. Während den beiden ein Sieg die Chase-Tür extrem weit auf machen würde, es aber auch ohne Triumph klappen kann, muss Carl Edwards in jedem Fall gewinnen. Und selbst wenn er gewinnen sollte, bräuchte er viel Glück und die Hilfe der anderen, um noch in den Chase zu rutschen. Chancen auf den Einzug haben außerdem noch Ambrose, Newman und Logano. Da sie jeweils einen Sieg auf ihrem Konto haben, würde ein Sieg und eine gute Platzierung Tony Stewarts reichen.
Sicher ist, dass Atlanta das Race to the Chase so richtig spannend gemacht hat. Und dass einige große Namen den Titel 2012 schon in einer Woche abhaken können.