Die Konfiguration der obersten Linie hat also doch, entgegen meiner Erwartung, etwas gebracht, wenn auch vielleicht nicht das gewünschte Ergebnis. Denny Hamlin kam mit der “neuen” Strecken am besten klar und gewann das Prestigträchtige Bristol Rennen unter den Lichtern.
Bristol ist wieder Bristol. Man kann sogar wieder sagen: Das Kolosseum hat ihre Gladiatoren wieder! Es gab jede Menge Wracks, Side by Side Racing und (!!) es wurde mit Helmen geworfen, Szenen die man lange nicht mehr sah. Am Ende gewann Joe Gibbs Pilot Denny Hamlin, nachdem den Führenden immer wieder ein Missgeschick passierte. Logano verlor Trackposition, Kasey Kahne verlor die Kontrolle auf einer Ölspur und Stewart/Kenseth fand man in der Mauer wieder. Alles in allem bot man den Fans ein tolles Rennen, was gute 130.000 Zuschauer vor Ort verfolgten.
In der Vorschau schrieb ich, dass man erwarten darf, dass das Racing so bleibt wie in den Jahren zuvor auch. Im Prinzip war es danach auch so, allerdings mit ein paar kleinen, ich nenne es mal, “Modifikationen”. Die neue schnelle Linie war nun nicht mehr unten, sondern die mittlere am Ende sogar die oberste an der Mauer entlang. Unten hatte man so gut wie keine Chance zu überholen, da die mittlere Linie einfach zu schnell war. Somit mussten die Fahrer hoffen am Ausgang einer Kurve eine Lücke zu finden, um sich dann zwischen Gegner und Mauer zu setzen und seinen Kontrahent somit zu überholen. Das ganze gab dann ein sehr schönes und spannendes “side by side” Racing und auch jede Menge Action die die Stimmung im “Kolosseum” hoch kochen ließen, bestes Beispiel war an dem Abend Tony Stewart der mal wieder mit Matt Kenseth aneinander geriet im Kampf um die Spitze. Beide landeten am Ende in der Mauer und sorgten danach für spektakuläre Bilder. Als Kenseth durch die Box fuhr (sein Wagen war noch Fahrtauglich) stand der sichtlich verärgerte Tony Stewart schon am Ende der Boxengasse. Im Eifer des Gefechtes nahm er seinen Helm und schmiss ihn gegen Kenseths Wagen. Eins muss man “Smoke” lassen: Seine Wurftechnik ist einsame Spitze! Am Ende gab es dann auch noch drohende Worte an Kenseth, Stewart würde ihn bei jeder Gelegenheit crashen und man darf dies schon relativ Ernst nehmen, denn schon oft lies Stewart Worten Taten folgen…
Das Rennen um die Spitze war sehr abwechslungsreich. Mears konnte am Anfang seine (Regen-) Poleposition behaupten und einige Runden auf Platz 1 verweilen, bis er den Speed verlor und die Führung an den Nationwide Sieger am vorherigen Abend Joey Logano abgab. Dieser konnte die meisten Runden im Rennen an der Spitze fahren bis auch er die Führung verlor und zwar an Hendrick Pilot Kasey Kahne. Das Auto schien stark zu sein und der dreimalige Coca Cola 600 Sieger konnte seine Führung ausbauen, bis man ihn in der Mauer sah. Er verlor die Kontrolle auf einer Ölspur des vor ihm drehenden David Ragan und striff die Mauer. Danach musste er zwei mal an die Box und verlor somit seine Führung und lag eine Runde zurück. Allerdings konnte sich Kahne zurück kämpfen und beendete das Rennen auf einem sehr starken, neunten Platz! Auch seine Teamkollegen fuhren ein starkes Rennen. Jeff Gordon und Dale Earnhardt Jr. sah man lange in den Top 5 bzw. Top 10, ehe Junior die so oft zitiere “Trackposition” verlor. Gordon beendete das Rennen auf P3 und Earnhardt Jr. auf 12. Jimmie Johnson dagegen zeigte wieder seine volle Klasse, da man ja nach den Ergebnissen aus dem ersten Training startete, musste der fünfmalige Champion von Startplatz 37 aus starten was in Bristol schon eine Hausmarke ist. Am Ende war es der zweite Platz und bestätigte damit seine Topform!
Die beiden Favoriten Kyle Busch und Brad Keselowski spielten im gesamten Rennen keine wirkliche Rolle. Keselowski musste sogar lange in der Garage verweilen da er mit der Front seines Wagens die Mauer touchierte und Kyle Busch fehlte schlicht und ergreifend der Speed für den Sieg. Keselowski kam als 30. und Kyle Busch als sechster ins Ziel, was natürlich keine schlechte Platzierung für Busch ist. Dennoch hätte ihm ein Sieg wegen den Wildcards sehr gut getan. Auch ernennenswert ist wieder Brian Vickers, der wie schon im ersten Bristol Rennen Mark Martin in der #55 ersetzte. In den letzten Runden kämpfte er sogar um den Sieg und fing seinen Wagen spektakulär ab, als er zu forsch ranging. Am Ende konnte er einen tollen vierten Platz feiern, nachdem er im ersten Bristol Rennen auf Platz 5 fuhr. Ich hoffe für ihn, dass er für nächste Saison ein Vollzeit Cockpit bei Michael Waltrip Racing bekommt, denn er hat es sich nach den tollen Leistungen redlich verdient, außerdem hat er sein Image unter den Fans wieder ein bisschen verbessert.
Am Ende gewann Denny Hamlin verdient sein erstes Bristol Rennen und sollte somit nun auch sicher im Chase dabei sein, doch dazu mehr in der Atlanta Vorschau die ihr in den kommenden Tagen auf der Seite findet. Hier sei schon erwähnt, dass Atlante ebenfalls ein Nachtrennen ist, was allerdings in der Nacht von Sonntag auf Montag stattfindet. Wer also kann, sollte sich Montag Frei nehmen.