Großer Sprint Cup Saison Rückblick 2011 – Teil 1

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Das war sie also, die NASCAR Sprint Cup Series Saison 2011. Es gab wie immer heftige Diskussionen, Auseinandersetzungen, spannende Rennen, langweilige Rennen sowie Überraschungen und Enttäuschungen. Mit dem großen Saisonrückblick möchte ich das vergangene Jahr mit Euch noch einmal Revue passieren lassen. Im ersten der drei Teile werfen wir einen kompakten Blick auf die Regular Saison zurück, die in Daytona mit dem großen Opener begann und in Richmond einen Abschluss fand. Teil zwei bezieht sich ausschließlich auf die zwölf Chase Fahrer 2011 und wie deren Saison verlaufen ist. Der dritte und somit letzte Teil der Serie wird dann auch Euch mit einbeziehen, wenn es darum geht, was war das beste Rennen des Jahres? Die Überraschung des Jahres oder die Enttäuschung des Jahres?

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass es Erinnerungen wecken wird!

Mit Trevor Bayne, Regan Smith, David Ragan, Paul Menard und Marcos Ambrose hatten wir gleich mal fünf Fahrer, die im Jahre 2011 ihren ersten Sprint Cup Series Sieg feiern konnten. Trevor Bayne machte beim „Great American Race“, dem „Daytona 500“ die Überraschung zum Saison Opener perfekt. Im Team der Wood Brothers krönte er sich mit seinen 20 Jahren zum jüngsten NASCAR Fahrer, der jemals das „Daytona 500“ gewinnen konnte. Es war übrigens erst sein zweites Sprint Cup Rennen seiner Karriere. Auch im Laufe des Jahres fuhr der junge Mann gut und machte immer wieder auf sich aufmerksam.

Nicht nur Trevor Bayne konnte in Daytona seinen ersten Karrieresieg feiern, auch Roush Pilot David Ragan war auf dem Daytona International Speedway im Juli siegreich. Dieses Rennen sollte aber nicht nur wegen Ragan’s Sieg im Gedächtnis bleiben, es war seit den 90er Jahren das erste NASCAR Rennen, welches im deutsch/österreichischen FreeTV LIVE und in voller Länge zu sehen war. Möglich machte dies der Salzburger Privatsender ServusTV. Im weiteren Verlauf des Jahres übertrug der Sender noch weitere Nachtrennen aus den USA, darunter die Klassiker aus Bristol, Richmond und Charlotte im Chase. Für viele deutsche Fans sicherlich die größte Überraschung des Jahres!

Regan Smith konnte in Darlington sein erstes Sprint Cup Rennen gewinnen. Aber den Sieg überschattete eine ganz andere Aktion. Kyle Busch war nach dem Rennen mal wieder außer sich, nachdem ihn Kevin Harvick im Rennen etwas „angeschoben“ hatte. Harvick wurde anschließend von Kyle umgedreht, soweit so gut. Was jedoch nach dem Rennen in der Boxengasse passierte war nicht gerade „schön“. Harvick stieg aus seinem Auto aus und wollte Kyle zur Rede stellen, dieser blieb in seinem Auto sitzen, beschleunigte und schob das Fahrerlose Fahrzeug von Harvick aus dem Weg. Das ca. zwei Tonnen schwere Auto rollte ohne Kontrolle durch die Boxengasse und schlug gegen die Wand. Zum Glück wurde bei dieser Aktion niemand verletzt. Kyle hatte aber noch einige andere Aktionen, die am Ende des Jahres zu heftigen Diskussionen führten, speziell dazu gibt es dann in der zweiten Ausgabe des Rückblicks mehr!

Zurück zur Regular Saison. Paul Menard holte in einem eher langweiligen Indianapolis Rennen seinen ersten Sprint Cup Sieg, nachdem er am Ende mit genügend Benzin über die Ziellinie rollte und den Altmeister Jeff Gordon so bezwang. Auch bei Marcos Ambrose, der zwei Wochen später in Watkins Glen siegreich war, schien in diesem Jahr der Knoten geplatzt zu sein. Bis Atlanta hatte der einzige Australier im Sprint Cup die Chance auf den Chase, leider klappte dies nicht.

Kommen wir doch mal zum fünffachen Meister Jimmie Johnson. Johnson kam in das Jahr etwas schleppend rein. Zum ersten Mal hatte er Ende März in Fontana die Chance auf den Sieg, musste sich aber in der letzten Runde Kevin Harvick geschlagen geben. Seinen ersten Saisonsieg konnte Jimmie Johnson in Talladega holen. An das Finish dürften sich einige noch erinnern. Johnson gewann mit gerade einmal 0,002sec. Vorsprung vor Clint Bowyer und konnte sich nach dem Rennen bei seinem Teamkollegen Dale Earnhardt Jr. bedanken, der ihn im Tri-Oval an allen anderen vorbeischob.

Für Kyle Busch und Kevin Harvick verlief die Regular Saison vielversprechend. Anhand der Siege hatten Harvick und der jüngere Busch Bruder die meisten Punkte, als es in den Chase 2011 ging. Harvick gewann die Rennen in Fontana, Martinsville, Charlotte und das letzte Rennen vor dem Chase in Richmond. Kyle Busch war hingegen beim Premierenrennen in Kentucky Mitte Juli in einer äußerst dominierenden Weise siegreich, sowie in Bristol, Richmond und Michigan. Der Chase verlief aber für beide nicht gerade gut, dazu aber im nächsten Teil mehr.

Wir müssen natürlich noch kurz ein paar Worte über Tony Stewart verlieren. Stewart, der nun ja Champion 2011 ist, hatte eine sehr durchwachsene Regular Saison. Er schaffte es gerade mal mit ach und Krach in den Chase und hatte bis zum ersten Chase Rennen in Chicago noch keinen Saisonsieg. Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass er später der Champion sein könnte? Smoke sagte nach dem enttäuschenden Sommer selbst, sollte es weiter so schlecht laufen, hätte er und sein Team den Chase einfach nicht verdient. Nunja, drei Monate später sind wir alle eines besseren belehrt! Für viele sicherlich der „Move of the year“.

Carl Edwards hatte mal wieder eine sehr konstante Sprint Cup Saison und konnte im Laufe des Jahres nur einen Saisonsieg erreichen. Diesen holte er sich bereits im dritten Saisonrennen in Las Vegas. Edwards war aber über weite Strecken der „Sommer Series“ der Tabellenführer in der Gesamtwertung und mauserte sich so langsam aber sicher als echter Titelkandidat. Aber auch Brad Keselowski hatte im Sommer einen starken Run. Er gewann im Juni in Kansas sein zweites Sprint Cup Rennen seiner Karriere und konnte auch mit Siegen in Pocono und Bristol im August für den Chase planen.

Abschließend kommen wir noch zu Jeff Gordon und Dale Earnhardt Jr. Jeff Gordon schien bis zum Chase ein richtig gutes Jahr zu haben, er gewann in Phoenix, Pocono und das auf Dienstag verschobene Rennen in Atlanta und zog mit drei Siegen in den Chase ein. Er zählte sicherlich nach der Regular Saison mit Kyle Busch, Kevin Harvick, Carl Edwards, Jimmie Johnson und Brad Keselowski zu den Titelkandidaten. Allgemein gab es aber große Meinungsverschiedenheiten, es war einfach ein sehr spannendes Jahr und im Prinzip konnte zu diesem Zeitpunkt keiner sagen, wer am Ende in Homestead ganz oben stehen wird. Für Dale Earnhardt Jr. sprang in den ersten 26 Rennen leider kein Sieg heraus, er war aber einige Male knapp dran. Musste sich in Talladega Johnson geschlagen geben, den er zum Sieg schob und beim „Coca Cola 600“ Ende Mai rollte er in Turn 3 ohne Benzin aus und musste so gezwungenermaßen Kevin Harvick den Sieg überlassen. Alles in allem konnte aber jeder mit Jr. zu diesem Zeitpunkt zufrieden sein und jeder wusste, dass in den letzten zehn Rennen des Jahrs noch viel passieren kann.

So hatten wir dann Anfang September folgende Fahrer, die den Chase 2011 in Angriff nahmen

  • 1.) Kyle Busch (4 Siege)
  • 2.) Kevin Harvick (4 Siege)
  • 3.) Jeff Gordon (3 Siege)
  • 4.) Matt Kenseth (2 Siege)
  • 5.) Carl Edwards (1 Sieg)
  • 6.) Jimmie Johnson (1 Sieg)
  • 7.) Kurt Busch (1 Sieg)
  • 8.) Ryan Newman (1 Sieg)
  • 9.) Tony Stewart (kein Sieg)
  • 10.) Dale Earnhardt Jr. (kein Sieg)
  • 11.) Brad Keselowski (3 Siege – Einzug in den Chase über die Wildcard)
  • 12.) Denny Hamlin (1 Sieg – Einzug in den Chase über die Wildcard)

Im nächsten Teil gibt’s dann den Rückblick auf die zwölf Chase Fahrer, die in den letzten 10 Rennen des Jahres den Champion 2011 ausfuhren.

Bis dahin Viel Spaß mit Teil 1!

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