Und schon sind die besten 3 Tage im Jahr wieder vorbei. Was bleibt, sind die tollen Erinnerungen ans Wochenende, welches doof begann, immer und immer besser, immer geiler wurde, und so aprupt endete, wie es wohl keiner erwartet hätte. Die NitrOlympX, die einzige Veranstaltung auf dem Hockenheimring, die das Motodrom zum beben bringt, fanden vom 12. bis 14. August diesen Jahres statt. Und ich war natürlich dabei.
Kaum war ich am Freitag am Ortsschild von Hockenheim vorbei, begann es leicht zu nieseln. Ungut, denn bei Regen wird, wie in der NASCAR, nicht gefahren. Das leichte Nieseln avancierte schnell zum richtigen Schauer, der die Strecke über 3 Stunden unfahrbar machen sollte. Am frühen Nachmittag gings dann endlich los, und das war auch gut so: qualmende Reifen, schnelle Zeiten, wunderschöne Autos. Alles auf einmal. Angefangen mit den kleineren Klassen mit teils straßenzugelassenen Muscle-Cars, steigerte man sich langsam über ein paar Motorradklassen bis hin zu den FIA Europameisterschaftsklassen inklusive der Königsklasse des Rennsports, den Top Fuel Dragstern.
Bei den kleineren Klassen nehmen, durch ihr riesiges Starterfeld, die Pro ET und Super Pro ET Autos die meiste Zeit in Anspruch. Das sind völlig verschiedene Autos, aber alle wunderschön. Vom VW Käfter über Camaros, Corvettes und Challengers bis hin zum Plymouth Barracuda – alles, was Rang und Namen hat, fährt mit. Das “ET” in der Klassenbezeichnung steht hierbei für “Elapsed Time”, da kann man schon erahnen, worum es geht: Um diese Vielzahl von unterschiedlichen Autos in einer Klasse zusammenfassen zu können, wird hier nämlich eine sogenannte Indexzeit von jedem Fahrer für jeden Lauf festgelegt. Dabei muss der Fahrer versuchen, so nahe wie möglich an diesen selbstgewählten Index heranzufahren, ohne ihn zu unterschreiten, also ohne schneller zu fahren. Autos in der Pro ET müssen da einen Index zwischen 9 und 11:99 auf die Viertelmeile wählen, die Super Pro ETs fahren zwischen 7 und 8:99 Sekunden – dabei werden übrigens bis zu 300 km/h Topspeed erreicht. In den FIA-Klassen, wie beispielsweise den Top Methanol Funny Cars, gilt: Wer zuerst über die Linie kommt, gewinnt.
Wenn ein Top Fuel Dragster startet, das ist das Beste, was es gibt. Und wenn man ein Jahr Dragster-Entzug hatte, dann ist das gleich nochmal um einiges besser. Das war auch dieses Jahr so, allerdings nicht bei der ersten Qualifikationsrunde. Da waren wir nämlich, freie Platzwahl am Freitag sei Dank, oben auf den Towerseats der Südtribüne. Man sieht alles, die komplette Vierteilmeile, den gesamten Auslauf, das Fahrerlager etc. Allerdings ist man entsprechend weit weg, weshalb man dieses intensive Ganzkörpererlebnis, dieses Erdbeben, dort nicht ganz so verspürt. Für die zweiten Qualifikationen war ich dann unten an meinem Platz. Und es war der Hammer! 6.000 PS, von 0 auf 100 in 0,8s, 500km/h nach 402,33 Metern (in unter 5 Sekunden), eine Kupplung, die nach dem Lauf mit 1000°C mehr als nur handwarm ist… mehr muss man zur brachialen Gewalt dieser Fahrzeuge wohl nicht sagen. Ursprünglich war nur bis 17 Uhr geplant, durch die Regenverschiebung wurde aber bis kurz vor 20 Uhr gefahren. Somit konnten fast alle Klassen durchgebracht werden, was ich nach dem Regenguss auch nicht für möglich gehalten hätte.
Samstag war dann “mein” Tag: Im Vorfeld hatte ich für den Samstag VIP-Karten gewonnen und konnte mittels Presseausweis direkt auf die Pressetribüne — die beste Tribüne bei den NitrOlympX. Nachmittags durfte ich auch mal runter zur Strecke, wo dann die FIA Pro Modifieds nur wenige Meter an mir vorbeirauschten. Leider musste ich nach gefühlt 30 Sekunden wieder weg, somit kann ich nur erahnen, wie geil es sein muss, wenn man während eines Top Fuel Laufs da unten steht. Aber auch von der Pressetribüne aus wars ein tolles Erlebnis. Und dann kam ja noch die Nightshow.
Die ist fester Bestandteil der NitrOlympX und immer und immer wieder sehr kurzweilig. Sie begann mit einer irren Flugshow des Red Bull Air Race Piloten Matthias Dolderer, der unter anderem ein großes Herz in den Himmel zeichnete, es folgten Jet Dragster, Top Fuel Läufe und ein riesen Jet-Truck mit 2 Turbinen, die 30 Meter lange Flammen in den Nachthimmel schossen. Auch die Stuntshow von Terry Grant war wie letztes Jahr schon einsame Spitze. Ich möchte an dieser Stelle nochmal ein großes DANKESCHÖN an Frau Blaull-Bess und Herrn Luik von der Presseabteilung des Hockenheimrings loswerden, die mich an diesem Tag “begleitet” haben und die wahrscheinlich auch ausschlaggebend an der Wahl des Siegers beim Gewinnspiel beteiligt waren. DANKE, es war ein klasse Tag!
Der Sonntag begann, ganz im Gegensatz zu den anderen beiden Tagen, nicht mit Regentropfen am Vormittag. Stattdessen strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, Hitze. Vormittags gings wieder “langsam” los, jetzt allerdings keine Qualirunden mehr, sondern Achtel-/Viertelfinalläufe, bei den großen ET-Starterfeldern wurde mit dem Sechzehntelfinale begonnen. Während dann der Air Race Pilot nach einer kurzen Mittagspause (warum gabs die????!!!) die große Jagd auf die Pokale einleiten wollte, begann es zu tröpfeln. Und dieses Tröpfeln wurde immer stärker und stärker, es donnerte mal, es war nicht schön. Zwischendurch wurde es mal kurz weniger, da nutzte Indian Pete mit seinem Jet Truck die Gelegenheit, und führte den Fans nocheinmal seine 2 Turbinen vor. Als es wieder aufhörte (es war Nachmittags, noch nichtmal 15 Uhr), wurde alles versucht, die Strecke wieder einmal trockenzubekommen. Und dabei gabs auch noch ein Martinsville-Rennen…
Alle möglichen Fahrzeuge, die so im Fahrerlager standen, wurden auf die nach Rico Anthes benannten Rico Anthes Quartermile geschickt. Die rechte Bahn hoch, die linke runter, immer weiter, um das Wasser wegzufahren. Geholfen hat es, denn um ungefähr 17 Uhr gingen die Dragrennen weiter. Zumindest eine Stunde lang, denn nach dem Sturz eines Motorradpiloten wurde die Veranstaltung aufgrund der Uhrzeit abgebrochen. Die NitrOlympX hatten von der Stadt Hockenheim nur eine Genehmigung bis 17 Uhr, die wurde noch auf 18 Uhr Verlängert, dann war leider Schluss. Schade, mit nur einer Stunde mehr hätte man sehr sicher zumindest die FIA-Klassen noch durchgebracht. Man kann und darf da aber auch nicht wirklich böse sein, wurde am Freitag doch schon um drei Stunden verlängert. So war leider alles zwar viel zu schnell vorbei, aber nächstes Jahr gehts ja wieder los.
jau..hat spaß gemacht zu lesen..
freue mich auf den nächsten von dave …
ach ja dave..deine 3 besten tage werden noch kommen…beim gt masters finale in hockenheim :butt
keep racing
Klasse Bericht !! Ihr könnt richtig gut schreiben !! Grüsse aus Baden